Baramundi Cup 2023 - Boater Cross für alle voller Erfolg!

30.06.2023 21:45
von Marianne Stenglein
Tolle Premiere des Baramundi Cup auf dem Eiskanal
Baramundi Cup - bei der Besprechung

Baramundi-Cup 2023 – Boatercross für alle

Boatercross heißt offiziell jetzt zwar Kayak Cross und wird 2024 in Paris das erste Mal olympisch, doch das Grundprinzip bleibt dasselbe: Viererteams stürzen sich auf Kommando von einer Rampe und fahren im Head-to-Head durch verschiedene Tore, müssen eine Eskimorolle absolvieren und fighten am Ende aus, wer im Ziel den Fullface-Helm vorne hat. Unsportlichkeit und Fahrfehler werden geahndet, aber eine gewisse Raubeinigkeit, Fights an den Toren und taktisches Abdrängen des Gegners sind durchaus erwünscht und sehr publikumswirksam.
Den paddelnden Zuschauer, vor allem die Wildwasserfraktion, kribbelt es da schon beim Zuschauen im Bauch. Doch bisher waren die Wettkämpfe im Kajakcross vor allem der Leistungs- und Profiklasse vorbehalten. Veranstaltungen für Breitensportler gab es in diesem Bereich für den Otto Normalpaddler kaum. Doch einmal von der Rampe springen, das Kribbeln im Duell mit dem Nebenpaddler spüren und Wettkampfluft schnuppern? Das wollen auch Kajakjugend und alte Wildwasserrecken. Daher war es die Intention der Kanu Schwaben aus Augsburg, den Kayak Cross mit einem Wettbewerb für alle auch im Breitensport zu etablieren.
Da LEW, ein langjähriger Sponsor von Kanu Schwaben Augsburg, bereits Schirmherr für einen eigenen Kinder- und Jugendslalomcup ist, war es nur logisch, Baramundi, den zweiten großen Vereinssponsor, von der Idee zu begeistern und als Namenspatron zu gewinnen.
Für gewöhnlich wird beim Kajakcross über Einzelfahrten auf Zeit, den sogenannten Timetrails, ausgefochten, wer auf die Rampe darf oder wer sich schon vorab durch eine zu langsame Gesamtzeit nicht für das Head-to-head qualifiziert. Beim Baramundi-Cup sollten sich alle von der Rampe stürzen dürfen. Daher wurde das Auswahlkriterium für die Gruppenzusammenstellung etwas profaner gestaltet. Bei der Anmeldung mussten die Leute sich einordnen in F (= ich bin fortgeschritten und traue mich von der Rampe springen) oder P (= ich bin Profi und schaffe es an einem Stück ins Ziel). Und alle diejenigen, für die der Eiskanal noch eine Nummer zu groß war und die sich in keiner der angegebenen Kategorien zu Hause fühlten, konnten sich für einen Funslalom auf dem Jugendkanal anmelden. In Dreierteams galt es verschiedene lustige Aufgaben zu erledigen, bei denen sich jeder mit seinen Fähigkeiten einbringen konnte. Teambuilding und Spaß standen hier im Vordergrund – und den hatten selbst die kleinsten und unerfahrensten Teilnehmer.

Und so kamen dann auch die Anmeldungen für den Eiskanal rein. Neben den »normalen« Wildwasserpaddlern – der älteste Teilnehmer war über sechzig, der jüngste elf – meldeten sich auch ehemalige Olympiateilnehmer wie Thomas Schmidt, Christos Tsakmakis und Lisa Michler-Jones für die Rampe an. Nicht zu vergessen Boatercross-Profis wie Caro Trompeter, Anna Faber und Tobi Kargl, aber auch weiter angereiste Teilnehmer aus Ulm, Bad Tölz und Göttingen. Sogar aus der Schweiz kam ein ganzer Kanuclub.
Im Laufe des Vormittages entsponn sich ein spannender aber fairer Wettkampf, so dass die eigens von Verein für den Kayak Cross angeschafften Fullface-Helme kaum strapaziert wurden. Alle kamen auf ihre Kosten, viele hatte der Ehrgeiz gepackt, ein paar wollten fürs nächste Jahr noch einmal ihre Eskimorolle optimieren und alle erwarteten sehnsüchtig auf die versprochene Tombola am Abend. Bemerkenswert: Christos Tsakmakis, sonst im Kanuslalom-Canadier unterwegs, trat auch im Boatercross kniend an. Wie heißt es doch so schön: »half the paddle, twice the man«.
Am Ende des Tages gab es allerorten strahlende Gesichter. Sommer, Sonne, ein gut eingeschenkter Eiskanal, ehrgeizige wie aufgeregte Paddlerinnen und Paddler jeglicher Könnensstufe, gemeinsam Essen und Trinken, Lagerfeuer, nette Musik.
Alle kamen dann schließlich bei der Siegerehrung zusammen. Die ohne Pokale, aber dafür mit einer üppigen Tombola ohne Nieten aufwartete. 167 Gewinne, davon als Hauptpreise je ein Kajak, gestiftet von Prijon und Denk Outdoorsport, Paddelausrüstung von Paddle-People und Kanutreff Augsburg, begehrten Frühstücksgutscheine der Bäckerei Wolf und vielen tollen Preisen mehr. Keiner ging leer aus. Und wer hat nun eigentlich gewonnen? Irgendwie ALLE an diesem Tag – und hoffentlich der Kayakcross neue Sportler, die sich nun bestenfalls regelmäßig zum Kopf-an-Kopf-Training verabreden. Der Anfang ist getan, wir machen nächstes Jahr weiter und motivieren hoffentlich weitere Vereine zu einer ganzen Serie an Kayak-Cross-Events.

Und hier die Gewinner:

SchülerInnen bis 14 Jahre
1. Levi Eichele (KSA)
2. Matti Neumann (KSA)
3. Nora Kaiser (KSA)

Damen ab 15 Jahren
1. Caro Trompeter
2. Anna Faber
3. Anne Berneth

Herren ab 15 Jahren
1. Christos Tsakmakis
2. Kalle Neumann
3. Florian Zutt

Siegerteam im Funslalom: Jakob Kaiser, Lea Pfister, Sam Neumann

Liebe Helferinnen und Helfer,

Herzlichen Dank dafür, dass ihr nach Quali, Weltcup und Sprint-WM auch noch Energie und Zeit für den Baramundi Cup aufbringen konntet. Mit euren Expertisen, eurer Ausdauer (der Tag war echt lang) und eurer Unterstützung in jeglicher Form, haben wir eine wirklich tolle Veranstaltung auf den Weg gebracht, die den Breitensport im Verein zur Geltung bringt und auch darüber hinaus, die Leute zusammenkommen lässt. Es gab eine Super Tombola, eine tolle Verpflegung, eine wahnsinnig gute Orga der Wettkämpfe, gemischt mit unseren motivierten Teilnehmern, ein echter Erfolg.
Da wir hier nicht alle erreichen, gebt unseren Dank bitte auch an alle anderen Helfer und Helferinnen gerne weiter. Bis bald am Eiskanal, Eure Kathi

Marianne Stenglein /Kanu Schwaben Augsburg /Presse/Medien /30.06.2023, Text/ Fotos Kathi Neumann, Jens Klatt, Petr Pavlik

 

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