Altoberbürgermeister Hans Breuer wird am 16. September 90 Jahre alt
Augsburgs Ehrenbürger war 18 Jahre Oberbürgermeister unserer Stadt. Ein überzeugter Sozialdemokrat wie er war, setzte er sich in der Wählergunst dreimal gegen CSU-Bewerber durch. Als Heimatvertriebener kam er 1946 nach Augsburg. Er arbeitete sich beruflich schnell nach oben, wurde Gewerkschaftssekretär und ließ sich bereits 1956 in den Augsburer Stadtrat wählen.
Die politische Karriere begann 1966, als er dritter Bürgermeister wurde und für die Referate Soziales, Jugend- und Sport tätig war. Dann der ganz große Erfolg 1972, als er seinen Mentor und Förderer, Wolfgang Pepper, als Oberbürgermeister ablöste. Das wichtisgste Amt in Augsburg führte er bis 1990 als volksnaher und beliebter OB aus. Immer chick gekleidet und mit perfekter Frisur haben ihn die Augsburger in bester Erinnerung, da er auch für alle Bürger/innen für deren Anliegen offen und zu einem Gespräch mit möglichst einer Entscheidung oder Kompromiss bereit war.
Mit seiner Frau Sieglinde ist er seit 64 Jahre glücklich verheiratet.
Uns, lieber Hans, verbindet seit Jahrzehnten eine tolle Freundschaft und ich danke Dir von ganzem Herzen, dass Du mit Deiner Frau letztes Jahr zu meinem 80. Geburtstag dabei warst.
In seinen Amtsperioden entstand durch sein Mitwirken an vorderster Linie u.a. der Baubeginn des Zentralklinikums, sowie die Universität und zusammen mit den Landräten der umliegenden Landkreise die Gründung des Augsburger Verkehrsverbundes. Trotz seiner großen Bemühungen konnte er den Niedergang der für Augsburg damals so bedeutenden Textilindustrie nicht verhindern. Wie gerne erinnern wir uns Augsburger/innen nach der erfolgreichen Innenstadtsanierung an die prachtvolle 2000-Jahr-Feier im Jahr 1985.
Der oberste Repräsentant der Stadt Augsburg wurde u.a. mit den höchsten Ehrungen ausgezeichnet. So das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland, dem Bayerischen Verdienstorden, er ist Ehrensenator der Universität Augsburg und seit 1991 Ehrenbürger unserer Stadt. Auf die Ehrenmitgliedschaft der Kanu Schwaben ist mein Freund Hans sehr stolz, wie ich weiß. Ich freue mich, dass ich neben meinen persönlichen Glückwünschen zum 90. Geburstag, auch die der Augsburger Kanuten aussprechen darf. Wir sind Dir lieber Hans zu allergrößtem Dank verpflichtet, dass der Kanu Slalom 1972 in Augsburg seine Premiere bei Olypia hatte. Dies ist vor allem Dir zu verdanken. In Deiner Amtszeit als Sportreferent ist die Entscheidung für Augsburg gefallen. Der Kampf, den Slalom den Münchnern abzujagen, war ein hartes Stück Arbeit. Es ist uns jedoch gelungen und Du konntest 1972 dann bereits als Oberbürgermeister der gesamten Sportwelt zeigen, wie richtig die Entscheidung für Augsburg war.
Was sicher vielen nicht bekannt ist, dass die gesamte Anlage, die nicht nur als Sportstätte, sondern ein beliebtes Naherholungsgebiet ist Augsburg fast nichts gekostet hat. Darüber berichteste Du am 10. Mai 1971 in der Sportausschußsitzug im Augsburger Rathaus. Die gesamte Anlage z.T. auch inklusive der Kuhsee-Sanierung belief sich auf DM 15,5 Mio. Davon wurde 52,15 % nicht durch Steuergelder, sondern mit Sondermitteln finanziert. D.h.: Toto, Lotto, Olympiamünzen-Verkauf u.a. kamen dafür auf. Die restlichen 47,85 % teilten sich Bund, Land und die Stadt Augsburg zu je einem Drittel. Das ergab DM 2,48 Mio. Ist in Euro 1,24 Mio für die Stadt Augsburg.
Ja, es ist richtig, die Stadt Augsburg hat für die gesamte Anlage, die ihr nach den Spielen übereignet wurde 1,24 Mio Euro bezahlt. Es ist bestimmt finanziell eine der besten Investitionen, die von der Stadt Augsburg in ihrer über 2000-jährigen Geschichte getätigt wurde.
Derzeit wird das Kanu-Stadion generalsaniert, so dass es zu seinem 50. Geburtstag 2022, bei der als Jubiläumsveranstaltung die Kanu Slalom Weltmeisterschaft stattfindet, in neuem verbesserten Gewand gezeigt werden kann. Da es ein Bundesleistungszentrum ist, werden die Baukosten wieder von Bund, Land und der Stadt Augsburg getragen.
Ich freue mich schon sehr, wenn wir dann in bester Gesundheit zusammen auf der Ehrentribüne die Wettkämpfe verfolgen können.
Dein Freund Karl Heinz Englet