Bronze für Franz Anton beim Kanuslalom-Weltcup in La Seu

Franz Anton hat beim Weltcup im spanischen La Seu d'Urgell die Bronzemedaille im Canadier-Einer geholt. Damit sorgte der 31-jährige Leipziger für versöhnlichen Abschluss der Slalom-Wettbewerbe an diesem Wochenende. Er musste sich lediglich Miquel Trave aus Spanien und dem Briten David Florence geschlagen geben. „Ich habe mich sehr gefreut, weil es in dieser Saison noch nicht so gut geklappt habe, noch nicht einmal im Finale hatte ich vorher gestanden“, sagte Anton. „Bereits im Halbfinale hatte ich gespürt, dass es läuft. Auch im Finale, und damit habe ich es weiterlaufen lassen. Am Ende die Berührung war schade, hätte aber auch nur einen Platz ausgemacht. Für meine Kopf war es wichtig, dass ich das Finale erreicht habe. Und die Medaille on top war noch besser.“ Jetzt kann der Leipziger zuversichtlich Richtung des nächsten Weltcups in Pau (Frankreich) und der Weltmeisterschaften vom 22. bis 26. September im slowakischen Bratislava schauen.

Bei den Kajak-Wettbewerben am Samstag sorgte Doppelstarterin Elena Apel von Kanu Schwaben Augsburg mit Platz sechs für das beste deutsche Ergebnis. Der Augsburgerin fehlten 0,4 Sekunden auf WC-Bronze. Eine „ziemlich dumme Berührung“, wie sie sagte und damit zwei Strafsekunden kosteten sie die Medaille. Ebenfalls einen starken Auftritt zeigte Noah Hegge mit seinem zehnten Platz im Kajak-Einer. Für den 22-jährigen Augsburger war es das erste WC-Finale.

Für alle anderen im deutschen Team waren bereits die Halbfinals Endstation. So schafften es die beiden anderen Halbfinalisten Timo Trummer vom KV Zeitz und der Leipziger Lennard Tuchscherer nicht unter die besten Zehn und verpassten mit den Rängen 20 und 27 das Finale. Tuchscherer hatte noch in der Qualifikation als Zweitschnellster einen starken Lauf gezeigt, konnte eine ähnliche Leistung aber nicht erneut zeigen.

Im Canadier-Einer-Wettbewerb der Damen verpassten alle drei deutschen Teilnehmerinnen den Finaleinzug. Beste Deutsche war die Leipzigerin Nele Bayn mit Platz 15. Die 21-Jährige fuhr ein beherztes Rennen, drei Stabberührungen mit sechs Strafsekunden kosteten sie den Finaleinzug. Allerdings ist es im Halbfinale keiner Paddlerin gelungen, ohne Berührung durch den Stangenparcours zu gelangen. „Mit meinem Lauf im Halbfinale war ich zufrieden und freue mich über meinen 15. Platz in der Leistungsklasse. Ich bin gut in meinen Lauf gestartet, bin dann im mittleren Teil ein wenig von der Linie abgekommen und konnte dann aber den letzten schwierigen Abschnitt der Strecke gut meistern. Dennoch habe ich sechs Strafsekunden gesammelt, welche mich leider das Finale gekostet haben. Ich freue mich jetzt auf den kommenden und letzten Weltcup in Pau“, sagte Bayn. Die nominell beste deutsche C1-Paddlerin an diesem Wochenende, Elena Apel aus Augsburg, fuhr an Abwärtstor 23 der insgesamt 25 Tore vorbei, und kassierte dafür 50 Strafsekunden.

Kajak-Fahrerin Anna Faber (Dormagen) schaffte den Finaleinzug mit Platz 19 nicht. Ärgerlich für sie, denn Top 15 – der durch den Deutschen Kanu-Verband geforderte Leistungsnachweis für eine WM-Teilnahme – war zum Greifen nahe. Bei den Kajak-Herren sicherte sich der Hammer Stefan Hengst als Halbfinal-13. den vom DKV geforderten Leistungsnachweis. Für Tim Maxeiner hingegen sind die Chancen auf eine WM-Teilnahme nur noch minimal. Aufgrund einer 50-Sekunden-Strafe verpasste der 35-jährige Wiesbadener das Finale mit Rang 36 deutlich

Cheftrainer Klaus Pohlen freute sich über die Bronze-Medaille von Franz Anton, der sich damit wieder in der Weltspitze zurückmeldete. „Im Kajak-Herren-Bereich muss ich ganz klar die Leistung von Noah Hegge hervorheben. Schon mit seinem Finaleinzug hat er gezeigt, dass unsere Forderungen nicht zu hoch sind.“ Aber auch in den anderen Disziplinen war sichtbar, dass der Leistungsnachweis nicht unmöglich sei. „Wären die Berührungen von Nele Bayn nicht gewesen, hätte sie locker im Finale gestanden“, resümierte er.

Text: Uta Büttner, Media Manager im Kanu-Slalom, DKV e.V.

Alle Ergebnisse der Slalom-Wettbewerbe vom Wochenende

C1 Herren:
1. Miquel Trave (ESP)
2. David Florence (GBR)
3. Franz Anton (GER)
20. Lennard Tuchscherer (GER)
27. Timo Trummer (GER)

C1 Damen:
1. Jessica Fox (AUS)
2. Tereza Fiserova (CZE)
3. Nuria Vilarrubla (ESP)
15. Nele Bayn (GER)
24. Elena Apel (GER)
29. Lena Stöcklin (GER)

K1 Damen:
1. Jessica Fox (AUS)
2. Mallory Franklin (GBR)
3. Eliska Mintalova (SVK)
6. Elena Apel (GER)
19. Anna Faber (GER)

K1 Herren:
1. Felix Oschmautz (AUT)
2. Peter Kauzer (SLO)
3. Pau Echaniz (ESP)
10. Noah Hegge (GER)
13. Stefan Hengst (GER)
36. Tim Maxeiner (GER