Das Team des DKV holt drei Medaillen in den vier olympischen Disziplinen

25.06.2018 07:12
von Presse KSA

Sideris Tasiadis und Sebastian Schubert starten mit Siegen in die diesjährige Weltcup-Saison

Sebastian Schubert hat am heutigen Sonntag den deutschen Slalom-Kanuten beim Weltcup-Auftakt in Liptovsky Mikulas einen Sieg im Kajak-Einer beschert.

Das Team des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) holt drei Medaillen in den vier olympischen Disziplinen und startet mit zweimal Gold und einmal Bronze so erfolgreich wie nie in eine Weltcupserie. Bereits am Vortag hatten Sideris Tasiadis im Einercanadier der Herren und Ricarda Funk im Kajak der Damen für Gold und Bronze gesorgt.

Der 28-Jährige Augsburger Tasiadis setzte sich am Samstag vor allem gegen die starke slowakische Konkurrenz, die an ihrer Heimstrecke immerhin gleich mit drei Topfahrern im Endlauf vertreten waren, durch. Am  Ende hatte der Augsburger mit knappen 0,5 Sekunden die Nasenspitze vorn und verwies den Lokalmatador Alexander Slafkovsky auf Rang zwei. „Besonders war mir der mittlere Abschnitt gelungen, hier konnte ich viel Geschwindigkeit mitnehmen und dadurch in den nachfolgenden Torkombinationen entscheidende Zeit gutmachen. Es ist schon ein gutes Gefühl mit einem Sieg in die neue Weltcupsaison reinzugehen“, freute sich Tasiadis über seinen gelungen Weltcupeinstieg.

Im Damen Kajak Einer war als einzige die deutsche Gesamtweltcupsiegerin des Vorjahres, Ricarda Funk (Bad Kreuznach), auf Platz zwei hinter Jessica Fox liegend (Australien) in das Finale eingezogen. Damit zeichnete sich zunächst das seit Jahren wiederkehrende Duell Funk gegen Fox ab, dann aber legte die Österreicherin Corinna Kuhnle eine Zeit vor, an der Funk nicht mehr vorbei kam. Als letzte Starterin ging schließlich die Australierin auf die Strecke: Fox toppte das Ergebnis der Österreicherin um 1,58 Sekunden und verdrängte damit Kuhnle und Funk auf Rang zwei und drei. „Ich bin eigentlich zufrieden, die schwierige Kombination an Tor 16 und 17 habe ich gut bekommen, aber ein paar Kleinigkeit liefen nicht ganz so rund“, resümierte Funk, „Jetzt freue ich mich auf den kommenden Weltcup nächste Woche in Krakau.“

Auch DKV-Chefcoach Michael Trummer war happy: „Die Slowakei ist eine Canadier-Hochburg, hier eine Medaille in einem Rennen der Canadier-Männer zu holen, bei denen es immer enger und verrückter wird – und dann noch Bronze im Damen-Kajak! Besser geht es kaum noch! “

Am zweiten Finaltag der Weltcup-Auftaktveranstaltung feierte Sebastian Schubert (Hamm) im Kajak-Einer das nächste Gold und seinen ersten Sieg seit drei Jahren:  „Ich bin super glücklich. Ich habe drei Jahre auf einen Sieg gewartet, ich war so oft Zweiter, Dritter oder Vierter“, sagte Schubert. Der 29-Jährige blieb fehlerfrei und gewann mit einem Vorsprung von 0,71 Sekunden vor dem Polen Dariusz Popiela. Dritter wurde der Brite Joseph Clarke. Der Wiesbadener Tim Maxeiner (16.) und der Augsburger Hannes Aigner (19.) waren im Halbfinale ausgeschieden. Auch Bundestrainer Thomas Apel zeigte sich sehr zufrieden über das Abschneiden Schuberts: „Wir sind froh, den Fluch der vierten Plätze gebrochen zu haben und es tut gut, nach langer Zeit im harten Rennen der Herren-Kajaks mal wieder ganz oben zu stehen“.

In das Finale der Canadier-Einer der Damen war nur die Leipzigerin Andrea Herzog eingezogen. Mit Platz fünf zeigte die Jüngste im deutschen Team, dass sie mit der internationalen Spitze mitmischen kann. Dabei war es ein Start mit Hindernissen, denn die Leipzigerin hatte beim Warmfahren ihr Paddel verloren: „Ein Rettungsschwimmer hat mir mein Paddel dann zum Glück rausgefischt. Kurz vor dem Start hatte ich es wieder und musste dann erstmal versuchen, mich wieder zu konzentrieren. Das ist mir gelungen. Ich bin nun total froh, das ist mein bisher bestes internationales Ergebnis.“ Vereinsgefährtin Lena Stöcklin schied als Zwölfte im Halbfinale aus und für die Augsburgerin Elena Apel (28.) kam das Aus bereits in der Qualifikation. Die Australierin Jessica Fox holte sich nach ihrem Sieg im Kajak vom Vortag nun auch noch Gold im Einercanadier. Platz zwei ging an die Tschechin Tereza Fiserova (CZE), dritte wurde die Britin Mallory Franklin.

Auch DKV-Chefcoach Michael Trummer war zufrieden, relativierte jedoch die Ergebnisse mit Blick auf künftige Erwartungen: „Mit diesem guten Ergebnis haben wir für den Weltcupauftakt nicht gerechnet. Das gibt natürlich jetzt Auftrieb und Motivation für die ganze Mannschaft. Man muss aber auch sagen, dass die Entscheidungen immer knapper werden und dass die Spitze immer mehr zusammenrückt. Dadurch wird es immer schwieriger, sich konstant oben zu platzieren. Sieg und Niederlage liegen sehr dicht beieinander.“

Ergebnisse Weltcup 1 Liptovsky Mikulas, erster Finaltag:

Herren Canadier:
1. Sideris Tasiadis (GER) 96,11 (0),  2. Alexander Slafkovsky (SVK) 96,66 (0),  3. Ryan Westley (GBR) 97,31 (2)
Im Halbfinale Ausgeschieden: 14. Franz Anton (GER) 101,90 (0)
In der Qualifikation ausgeschieden:  27. Lennard Tuchscherer (GER) 118,66 (4)

Damen Kajak: 
1. Jessica Fox (AUS) 101,20 (0),  2. Corinna Kuhnle (AUT) 102,78 (2),  3. Ricarda Funk (GER) 103,65 (0),
In der Qualifikation Ausgeschieden: 17. Andrea Herzog (GER) 117,51 (6), ..  19. Elena Apel (GER) 118,53 (4)

Ergebnisse zweiter Finaltag

Herren Kajak:
1. Sebastian Schubert (GER) 92,06 (0), 2. Dariusz Popiela (POL) 92,77 (2),  3. Joseph Clarke (GBR) 93,01 (0), ... 16. Tim Maxeiner (GER) 98,11 (4), 19. Hannes Aigner (GER) 98,56 (4), 35. Fabian Schweikert (GER) 99,33 (2)

Damen Einercanadier: 
1. Jessica Fox (AUS) 106,34 (0),  2. Tereza Fiserova (CZE) 113,96 (0),  3. Mallory Franklin (GBR) 115,10 (4), ... 5. Andrea Herzog (GER) 120,01 (4),  ... 12. Lena Stoecklin (GER), 28. Elena Apel (GER) 177,94 (54)

Text: Thorsten Funk (DKV), Christian Doser (KSA)
Fotos: Philipp Reichenbach

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