Der frischgebackene Sportsoldat Julian
Voraussetzung für die Aufnahme als Sportsoldat in eine Sportfördergruppe der Bundeswehr ist die Zugehörigkeit des Athleten zu einem Bundes- oder Landeskader der jeweiligen Sportart. Während in olympischen Disziplinen Auswahlsportler der Kader A, B, C oder D/C aufgenommen werden, sind die Kriterien für nichtolympische Sportarten strenger. Sportler aus Sportarten der Förderstufe I müssen dem Bundeskader A, B oder C angehören, aus Disziplinen der Förderstufe II werden nur Sportler des A-Kaders aufgenommen. Die Einzelentscheidungen treffen der jeweilige Spitzensportverband, der Deutsche Olympische Sportbund (bis 2006 Deutscher Sportbund) und das BMVg in Absprache miteinander.
Die Kanu Schwaben haben im Laufe der Jahre schon unzählige Kaderathleten,Innen bei der BW Sportfördergruppe dabei gehabt, die tolle internationale und nationale Erfolge einfuhren. In diesem Jahr ist es der 19-jährige Julian Lindolf, der im ersten Jahr bei den U 23 gleich den Sprung in die DKV Nationalmannschaft geschafft hat. Wegen der Corona Pandemie gab es 2020 keine adäquaten Wettkämpfe und deshalb war Markkleeberg vom vergangenen Wochenende ein Kampf von drei Tagen der Ungewissheit, wie würde es ausgehen, hat der bisherige Trainingsaufwand ausgereicht, usw? Aber man sieht, bei Julian hat es gepasst.
Seit 01.09.2020 ist er nun bei der Bundeswehr und sein Dienstgrad ist momentan „Schütze“, stationiert ist er in Neubiberg/München. Am 01.11.2020 beginnt die Grundausbildung, welcher in Hannover stattfinden wird. Er hat schon (außer den ihm bekannten Kanuten Maxi Dilli und Lennard Tuchscherer) bereits zwei bekannte Eishockeyspielerinnen kennengelernt.
Wie die neue Saison 2020 im Kanuslalom stattfinden wird, ist noch ungewiss, aber als erstes freut sich Julian auf die Europameisterschaft Anfang Oktober in Polen, wo er sein Bestes geben wird. Seine Vereinskameraden Noah Hegge und Selina Jones sind ja auch noch in der Sportfördergruppe, die beiden sowie Elena Apel als vierte im Bunde, starten ja in der Deutschen Nationalmannschaft als Teilnehmer der Kanu Schwaben in Krakau (U23) sowie Emilie Apel (Juniorinnen).
Angefangen hat Julian nach Testerfolgen im Schwimmen und Tauchen dann mit seiner Lieblingssportart „Kajakfahren“. Seit einigen Jahren hat er sich ganz auf das Canadier Einer Boot konzentriert und es macht ihm enormen Spaß. Sein Nahziel ist eine Medaille in Krakau heraus zu paddeln, sei es in der Mannschaft oder im Einzelwettbewerb. Die nächste DKV Qualifikation steht dann Anfang April 2021 in Markkleeberg an (Augsburg hat derzeit nur Trainingsstrecken bedingt durch die Generalsanierung am gesamten Olympiagelände in 2020 und 2021 zur Verfügung). Ziel ist es, sich im April 2021 neu für die U23 Nationalmannschaft zu qualifizieren. Sein Traumziel ist natürlich den Sprung in die C 1 Herren der Leistungsklasse zu schaffen, wobei es sehr reizvoll für ihn ist, an die anstehende Heim - Kanuslalom Weltmeisterschaft im Frühsommer 2022 in Augsburg zu denken! Die Familie Lindolf steht voll hinter ihm, zudem hat er seit einer Woche den Bundes Disziplintrainer Sören Kaufmann, der vor seiner Trainerlaufbahn etliche Male bei olympischen Spielen im C 1 Herren teilnahm. Also Erfahrung pur! Wir drücken ihm ganz fest die Daumen, im sportlichen Bereich sowie bei der Bundeswehr.
Bei der EM im polnischen Krakau starten folgende deutsche Kanuten in der U 23 Mannschaft:
C1-Damen:
Andrea Herzog (Leipzig)
Elena Apel (Kanu Schwaben Augsburg)
Zoe Jakob (Schwerte)
K1-Damen:
Elena Apel (Kanu Schwaben Augsburg)
Selina Jones (Kanu Schwaben Augsburg)
Franziska Hanke (Augsburger Kajak Verein)
K1-Herren:
Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg)
Lukas Stahl (Hanau)
Thomas Strauß (Augsburger Kajak Verein)
C1-Herren:
Lennard Tuchscherer (Leipzig)
Florian Breuer (Augsburger Kajak Verein)
Julian Lindolf (Kanu Schwaben Augsburg)
Marianne Stenglein, Referentin für Presse, Kanu Schwaben Augsburg, 12.09.2020