Deutsche Schülermeisterschaften im Kanuslalom in Hildesheim

09.09.2024 21:53
von Marianne Stenglein

Tolle Ausbeute an Medaillen bei der Deutschen Schülermeisterschaft in Hildesheim

Zur Eröffnungsfeier der Deutschen Schülermeisterschaften herrschte ein wenig Weltcupflair. Oberbürgermeister Ingo Meyer und Olympionikin Ricarda Funk begrüßten während der Eröffnungsfeier zur Deutschen Schülermeisterschaft rund 200 Athleten und deren Trainer aus ganz Deutschland im Hildesheimer Rathaus. Danach stand die Sportlerin aus dem Ahrtal Teilnehmern, Trainern und Offiziellen für Selfies und Fragen zur Verfügung. Ebenfalls bei der Begrüßung war U18-Cross-Europameisterin Mina Blume vom BSV Halle, die ihre sportliche Heimat in Niedersachsen, genauer gesagt beim RSV Braunschweig hat.

Das Hildesheimer Team und die Streckendesigner Michael Trummer und Eric Mendel hatten die Strecke an der Bischofsmühle meisterschaftswürdig ausgehangen. Der gesteckte Kurs wurde von Sportlern wie Trainern “als ausreichend anspruchsvoll” eingestuft, so Holger Steinke vom KK Bergheim/KST. Dabei kam es den Streckendesignern drauf an, faire Bedingungen zu schaffen und einen etwaigen Heimvorteil zu minimieren.

Umso erfreulicher ist es aus Sicht der Gastgeber, dass mit Julius Schubert im Kajak der männlichen U14 und Änna Pannek im Canadier weiblichen U14 gleich zwei Meisterschaftstitel in den olympischen Disziplinen nach Hildesheim gegangen sind. Deutsche Meisterin im Kajak der weiblichen U14 wurde Natalie Markwort vom BSV Halle, im Canadier der männlichen Schüler Yannick Krauße vom KST Rhein-Ruhr.

In den Wettbewerben der U12 gingen die Titel im Kajak (m) an Sam Neuman (Kanu-Schwaben-Augsburg), im Kajak weiblich an Thea Buchhold von der SKG Hanau. Im Canadier (m) holte sich Mika Ricke von der KRGB Bremen und Nike Lamschick (w)  vom LKC Leipzig jeweils den Meistertitel.

“In spannenden Finalrennen  haben unsere Nachwuchsathleten sehr gute Leistungen im Kampf um die Titel gezeigt. Diese gehen dann nicht nur an die etablierten Großvereine. Gerade der gastgebende Hildesheimer Verein belohnt sich für seine gute Nachwuchsarbeit der letzten Jahre mit zwei Titeln in der U14”, so Bundesnachwuchstrainer Michael Trummer.

Neben den Wettkämpfen in den olympischen Disziplinen wurden die Team-Wettbewerbe ausgefahren. Im Kajak gewann das Team mit Steinke -Krauße – Süggeler von der Renngemeinschaft NRW. Im Rennen der weiblichen Kajaks holten Markwort -Herzberg – Beyme (RG Sachsen Anhalt) den Titel. Der erste Platz im C1-Team ging an Steinke - Krauße – Nolte (RG NRW). Ebenfalls Erste wurde das weibliche Team vom LKC Leipzig mit Müller - Buchwald – Schulze.

K 1 U 14 männlich 3. Platz Levi Eichele / Kanu Schwaben Augsburg

K 1 U 12 männlich 1. Platz Sam Neumann / Kanu Schwaben Augsburg

C 1 U 12 männlich 3. Platz Jakob Kaiser / Kanu Schwaben Augsburg

Teamwettbewerbe:

K 1 U 14 männlich 2. Platz Bitsch-Eichele-Reys / Kanu Schwaben Augsburg

Wir garatulieren den erfolgreichen Kanu Schwaben zu ihren Erfolgen und bedanken uns für ausführlichen Text und Fotos von der Deutschen Schülermeisterschaft von Michael Neumann.

Medaillenregen für Kanu Schwaben Augsburg bei der Deutschen Schülermeisterschaft in Hildesheim.

Schwer beladen mit zweimal Gold, einmal Silber und dreimal Bronze kehrte der Vereinsbus der Kanu Schwaben in der Nacht zu Montag aus dem norddeutschen Hildesheim zurück. Dort fanden am letzten Wochenende die Deutsche Schülermeisterschaft der Klassen U12 und U14 im Kanuslalom statt.

Bei der »DSM» gingen insgesamt neun Schwabenritter in beiden Altersklassen und den Disziplinen Kajak und Canadier an den Start. Austragungsort war die Kanustrecke an der Bischofsmühle in der Stadtmitte Hildesheim. Dort wird die aus dem Harz kommende Innerste in einem künstlichen Wildwasserkanal ordentlich in Wallung gebracht. Ausgerichtet von der Kanu- und Segelgilde Hildesheim, freuten sich insgesamt 164 Starter über perfekte Bedingungen: eine herausfordernd gehängte Strecke, ein gleichbleibender Wasserstand, frenetisch anfeuernde Zuschauer und Kaiserwetter.

Nach den Qualifikationsläufen am Samstag fand am Nachmittag gleich die erste Medaillenentscheidung statt. In den Mannschaftswettbewerben ging es um insgesamt vier Titel und acht Podiumsplätze. Dabei gehen gleich drei Boote zeitgleich auf die Strecke und fahren mehr oder weniger wie an der Perlenschnur durch den Parcours. Die Zeitmessung startet mit dem ersten Boot und wird vom dritten Boot, welches über die Ziellinie kommt, gestoppt. Aus Schwabensicht glänzte hier das Team Samuel Bitsch, Olli Reys und Levi Eichele, welche sich den zweiten Platz in der Klasse Kajak U14 holten.

Am Sonntag standen dann zunächst die Halbfinale der besten Qualifikanten vom Vortag an. Hier wurden die jeweils zehn Finalteilnehmer herausgefahren. Für ein Ausrufezeichen sorgte hier bereits der 12jährige Sam Neumann, welcher sowohl das Halbfinale im K1 als auch im C1 für sich entscheiden konnte. Ob er die Bürde, als jeweils letzter im Finale antreten zu müssen, Schultern würde?

Eine große Enttäuschung brachte das Halbfinale für Samuel Bitsch, welcher noch die Quali souverän gewonnen hatte und sich gute Chancen auf den Titel des Deutschen Meister ausrechnen konnte. Beim knapp angefahrenen Tor 13 handelte wer sich einen durchaus strittigen 50er ein. Diese 50-sekündige Zeitstrafe gibt es, wenn ein Tor nicht korrekt befahren wird. In seinem Fall ging es um Millimeter, doch trotz aller eingereichteten Proteste blieb der Hauptschiedsrichter bei seiner Entscheidung. Somit war es an Levi Eichele, Schülermeister von 2022 an gleichem Austragungsort, sich mit einer schnellen Fahrt in die Top 10 zu fahren und die Vereinsfahne hochzuhalten. Auch Olli Reys sowie die Kaiser-Kinder Nora und Jakob schafften es in beiden Disziplinen ins Finale.

Dieses fand ab 13 Uhr statt und brachte die Innerste nochmal so richtig zum kochen. Zuerst lief Eichele zur Höchstform auf und schaffte tatsächlich einen Podiumsplatz. Er musste sich am Ende nur dem Lokalmatador Julius Schubert und dem Rosenheimer Jonathan Arnu geschlagen geben. Im Kajakfinale der Altersklasse U12 schlug dann die Stunde von Sam Neumann. Der Siebtklässler der Maria-Ward-Realschule zirkelte unter lautem Jubel seiner Vereinskameraden tatsächlich erneut einen fabelhaften Lauf hinunter und verwies den Hildesheimer Karl Karmann mit 2,73 Sekunden Abstand auf Platz 2. Jakob Kaiser schrammte durch eine Torstabberührung, welche eine zweisekündige Zeitstrafe nach sich zog, haarscharf am dritten Platz vorbei. Nora Kaiser erging es kaum schlechter, sie platzierte sich jeweils im vorderen Mittelfeld. Im Canadier-Finale U12 war nun die große Frage, ob Sam Neumann seinen Triumph würde wiederholen können. Nun, nicht ganz. Am Ende schlitterte er um 0,11 Sekunden am dritten Platz vorbei. Kleiner Trost: dort stand letztlich sein Vereinskamerad Jakob Kaiser. Großer Trost: der vierte Platz reichte Sam Neumann letztlich zum Gewinn der Kombiwertung, bei der die Athleten erneut aufs Treppchen kommen können, die als Doppelstarter beide Bootskategorien bestreiten. Neben einem güldenen Pokal gab es dafür auch noch einen ganz besonderen Preis: einen Original-Helm der deutschen Kanuslalom-Nationalmannschaft mit Autogramm von Olympiasiegerin Ricarda Funk. Ein kleiner Ansporn für alle Jungathleten, sich beim kommenden Wintertraining noch eine Spur mehr anzustrengen. Das gilt natürlich auch für Olli Reys und Jakob Kaiser, die mit jeweils dritten Plätzen in der Kombiwertung glänzten.

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / Texte DKV und Michael Neumann / Fotos Michael Neumann sowie Horst Woppowa

 

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