Deutscher Kanutag wählt neues Präsidium
Mit der Wiederwahl von Werner Homann (Koblenz) als Vizepräsident Finanzen und Inneres, der Neuwahl von Isa Winter-Brand (Wörth am Main) zur neuen Vizepräsidentin Freizeitsport und der Bestätigung von Tim Neupert (Bayreuth) als Vizepräsident Jugend wurde in Trier von den 120 Delegierten aus den 18 Landes-Kanu-Verbänden über drei der insgesamt sechs Ämter im DKV-Präsidium abgestimmt.
Der 72-jährige Werner Homann hatte bereits seit 1999 das Amt des 1. Vizepräsidenten im DKV inne und geht nach einstimmiger Wiederwahl in seine fünfte Amtsperiode. Im Freizeitsport tritt Isa Winter-Brand die Nachfolge von Hermann Thiebes (Hamm), der nach acht Jahren im Präsidium nicht mehr antrat und später durch den Kanutag zum Ehrenmitglied des Deutschen Kanu-Verbandes ernannt wurde. Für die Kanu-Jugend wird künftig Tim Neupert das Amt des DKV-Vizepräsidenten Jugend übernehmen. Der 28-jährige Bayreuther, der bereits im Februar von Jugendversammlung gewählt wurde, tritt mit der Bestätigung durch den Kanutag die Nachfolge von Harald Schüller (Bad Honnef) an.
Die Neuwahl von Isa Winter-Brand als DKV-Vizepräsidentin Freizeitsport bringt neben dem Wechsel an der Spitze noch zahlreiche weitere Neuerungen mit sich. Der gesamte Freizeitsport wird mit Beschluss des Kanutages in das Ressortprinzip umstrukturiert. Winter-Brand konnte in Trier mit Christine Höfer (Heidelberg), Norbert Köhler (Bremen), Thomas Reschke (Schönburg/Saale) und Petra Schellhorn (Frankfurt) bereits die neuen Ressortleiter vorstellen. Höfer wird künftig den Bereich Sicherheit und Material abdecken. Norbert Köhler, der gleichzeitig die zweite Spitze hinter Winter-Brand einnimmt, kümmert sich um die Leitung des Ressorts Service. Thomas Reschke übernimmt das Ressort Breitensport und Petra Schellhorn ist für Umwelt und Gewässer zuständig.
Auch Tim Neupert kündigte nach seiner Wahl zum DKV-Vizepräsident Jugend
neue Impulse aus der Jugend an: „Die Kanu-Jugend hat für dieses Jahr bereits viele Highlights geplant. Dennoch liegt in unserem Fokus, mehr Kinder und Jugendliche zum Paddeln zu bringen. Das ist in Tagen von G8 und Ganztagsschulen eine große Herausforderung.“
In seiner Eröffnungsrede zog Thomas Konietzko (Wolfen) zuvor eine positive Bilanz der vergangenen zwei Jahre: „Wir konnten seit dem Kanutag 2013 in Kleinheubach sowohl Zeichen nach innen als auch nach außen setzen und auch die Position unseres Verbandes in der nationalen und internationalen Sportfamilie verstärken. Ich glaube, dass sich die vielen Veranstaltungen und Aktionen des DKV sehr gelohnt haben. Wir konnten damit zeigen, welche Stärken in unserem Verband stecken. Allerdings steht unser Sport vor Veränderungen: Eine traurige Perspektive deutet sich auf deutschen Gewässern an. Wir steuern inzwischen auf die 1.000. Befahrungsregel hin und müssen hier als Verband weiter für die Durchgängigkeit unserer Gewässer kämpfen. Im Leistungssport zeichnet sich eine Änderung des Olympischen Programms ab. Das heißt, dass wir aufmerksam sein müssen, um schnell auf die bevorstehenden Veränderungen reagieren zu können.“
Im Leistungssport wurden wie im Freizeitsport neue Ressorts installiert. Mit dem Ressort Kanu-Freestyle geht der Deutsche Kanu-Verband den nächsten Schritt in der Entwicklung der „Rodeofahrer“, die bisher als Referat organisiert waren. Ingrid Schlott aus Nußdorf am Inn wird die Leitung dieses Ressorts übernehmen. Manuela Gawehn (Siegburg) wird mit Beschluss der Gremien die Leitung des neuen Ressorts Trendsport inne haben, in dem künftig die Disziplinen Stand-up-Paddling (SUP), Ocean-Sports, Wildwasser-Rafting organisiert sind. Zudem sollen durch die Installation dieses neuen Ressorts Wege und Möglichkeiten gefunden werden, um neue Trendsportarten in den Verband einzubinden.
Bereits am Vormittag widmete sich der Deutsche Kanutag einem weiteren Schwerpunktthema. Insgesamt sieben Impulsreferate wurden zum Thema Ausbildung unter dem Titel „Ausbildung im DKV - Fachkenntnis im Fluss“ vorgetragen. Die Kernkonzepte der Vorträge sind eine stärkere Modularisierung der Lizenzausbildung, der Weg zum digitalen Lernen und die verstärkte Zusammenarbeit mit weiteren Bildungsanbietern.
Auf die gewachsenen Herausforderungen bezüglich der Gewinnung von Nachwuchssportlern reagierte der Deutsche Kanu-Verband bereits im vergangenen Jahr durch die Installation von Detlef Hofmann (Karlsruhe) als neuem Cheftrainer Nachwuchs im Kanu-Rennsport. Der Olympiasieger von 1996 stellte zusammen mit Sportdirektor Dr. Jens Kahl (Wuppertal) seine Ideen zum Schwerpunktthema des Nachwuchsleistungssports im Verbandsausschuss vor. „Die Grundidee ist es, wieder die Vereinsebene mehr zu stärken und die Vereine zur Förderung der Talente zu bewegen“, sagte Kahl im Anschluss.
„Vor uns stehen viele individuelle Gespräche, die wir zusammen mit den Vereinen angehen müssen“, ergänzte Hofmann. „Aber auch die ersten Reaktionen aus dem Verbandsausschuss zeigen, dass wir genau da weiter arbeiten müssen.“
Der nächste ordentlichen Kanutag steht im Jahr 2017 an. Im Jahr 2015 wird sich der Verbandsausschuss im November in Jena zusammen finden.