Sideris Tasiadis qualifizierte sich am Morgen im Canadier-Einer souverän als Zweiter hinter dem Tschechen Stanislav Jezek für das Semifinale, nahm dabei im letzten Abschnitt noch deutlich an Tempo heraus. „Ich wollte die Quali nicht gewinnen“, meinte der Augsburger, der in diesem Fall morgen als Letzter auf den Kurs gemusst hätte. „Ich will noch etwas Luft nach oben lassen für die Finalläufe“, machte der Olympiazweite deutlich, dem es nicht behagt, von der Qualifikation bis zum Finale auf derselben Strecke paddeln zu müssen: „Man wird nicht immer besser, sondern immer schlechter, zumindest ist das bei mir so. Ich muss jetzt im Halbfinale extra aufpassen, dass ich nicht zu leichtsinnig an die Sache herangehe.“ Auch seine beiden Leipziger Teamkollegen Nico Bettge (10.) und Franz Anton (15.) qualifizierten sich schon in Lauf eins für die nächste Runde.
Die deutschen Damen im Canadier-Einer dagegen mussten komplett bis zum Schluss zittern, am Ende erwischte es mit Lena Stöcklin (Leipzig) die Erfahrenste im Team, der als 16. genau 42 hundertstel Sekunden zum Halbfinal-Einzug fehlten. Die „Küken“, Andrea Herzog (Meißen) und Kira Kubbe (Luhdorf-Roydorf) schafften dagegen als 14. und 15. den Sprung ins Halbfinalfeld. Aufregung bei der EM-Premiere war für Junioren-Weltmeisterin Herzog nicht das größte Problem, „es ist schwierig für mich, weil ich etwas krank bin und ich nicht wusste, wie es deswegen überhaupt läuft. Der erste Lauf war nicht so gut, jetzt musste ich für den zweiten noch einmal Kräfte sammeln. Aber jetzt ist alles gut.“ Schnellste in dieser Kategorie war die Spanierin Nuria Vilarrubla.
Im Kajak-Einer setzte bei den Herren der Brite Joseph Clarke die Bestzeit im ersten Lauf, Hannes Aigner (Augsburg) und Sebastian Schubert (Hamm) qualifizierten sich auf den Rängen sechs und neun ebenfalls auf Anhieb für das Halbfinale, während Alexander Grimm (Augsburg) den Umweg über den zweiten Lauf nehmen musste. Dort paddelte er allerdings die zweitbeste Zeit und zog somit als 22. sicher in die nächste Runde ein. Für den Olympiadritten Hannes Aigner war die Torstabberührung gleich zu Beginn am zweiten Tor zwar ärgerlich, brachte ihn aber nicht aus dem Konzept: „Die Strecke ist so schwer, dass mit zwei Strafsekunden noch nichts verloren ist, weil eigentlich alle große Probleme haben. Das ist jetzt eine gute Ausgangsposition, ich muss nicht als Erster fahren, kann nochmal ein bisschen beobachten und dann schauen, wie viel Risiko notwendig ist, um ins Finale zu fahren.“
Im Canadier-Zweier mussten die Hallenser Zwillinge Kai und Kevin Müller zwar den Umweg über den zweiten Lauf nehmen, qualifizierten sich letztlich aber als 19. ebenso wie die Lokalmatadoren Franz Anton/Jan Benzien (Leipzig) sowie Robert Behling/Thomas Becker (Schkopau), die bereits im ersten Durchgang als Vierte bzw. 15. die Qualifikationshürde nahmen. Schnellstes Duo auf dem Kurs waren die Franzosen Pierre Picco/Hugo Biso. „Wir hatten viele Stellen, an denen wir nicht ganz auf der Linie waren, da haben wir viel Zeit verloren, obwohl wir nicht den einen großen Ausrutscher dabei hatten. Aber zum Einstieg bin ich ganz zufrieden, mein Rücken macht mit und ich bin in beiden Kategorien im ersten Lauf weiter“, konstatierte Franz Anton.
„Das ist zum Anfang erst einmal sehr gut gelaufen“, fand auch DKV-Chefcoach Michael Trummer, „der eine Verlust im Damen-C1 war unglücklich, aber da muss einfach auch noch ein bisschen mehr kommen, wenn man das Halbfinale erreichen will. Das Ergebnis der Damen im K1 und der Herren im C1 stimmt mich positiv, aber ab morgen werden die Karten in den Halbfinals neu gemischt.“
Quelle: DKV PM Deutscher Kanuverband
Ergebnisse, EM in Markkleeberg, erster Tag, Qualifikation
Herren, Kajak-Einer: 1. Joseph Clarke (GBR) 94,91 (0), 2. Ondrej Tunka (CZE) 94,92 (0), 3. Boris Neveu (FRA) 96,71 (0), … 6. Hannes Aigner (GER/Augsburg) 97,22 (2), 9. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 97,70 (2), 22. Alexander Grimm (GER/Augsburg) 96,07 (0).
Canadier-Einer: 1. Stanislav Jezek (CZE) 97,91 (0), 2. Sideris Tasiadis (GER/Augsburg) 98,63 (0), 3. David Florence (GBR) 98,93 (0), … 10. Nico Bettge (GER/Leipzig) 104,71 (2), 15. Franz Anton (GER/Leipzig) 105,93 (2).
Canadier-Zweier: 1. Pierre Picco/Hugo Biso (FRA) 107,08 (2), 2. David Florence/Richard Hounslow (GBR) 108,13 (2), 3. Ladislav Skantar/Peter Skantar (SVK) 110,01 (0), 4. Franz Anton/Jan Benzien (GER/Leipzig) 110,61 (2), 15. Robert Behling/Thomas Becker (GER/Schkopau) 115,63 (4), 19. Kai Müller/Kevin Müller (GER/Halle/S.) 115,55 (4).
Damen, Kajak-Einer: 1. Ricarda Funk (GER/Bad Kreuznach) 108,83 (4), 2. Jana Dukatova (SVK) 109,83 (0), 3. Marie-Zelia Lafont (FRA) 110,18 (2), 4. Melanie Pfeifer (GER/Augsburg) 110,24 (2), 7. Lisa Fritsche (GER/Halle/S.) 112,87 (4).
Canadier-Einer: 1. Nuria Vilarrubla (ESP) 123,55 (2), 2. Mallory Franklin (GBR) 124,83 (2), 3. Nadine Weratschnig (AUT) 130,04 (2), … 14. Andrea Herzog (GER/Meißen) 135,53 (4), 15. Kira Kubbe (GER/Luhdorf-Roydorf) 139,34 (4), 16. Lena Stöcklin (GER/Leipzig) 139,76 (4).
Weiterer Zeitplan
Samstag, 30. Mai 2015
09:00 Uhr Halbfinale Canadier-Einer Damen
10:05 Uhr Halbfinale Canadier-Einer Herren
11:09 Uhr Halbfinale Kajak-Einer Herren
13:36 Uhr Finale Canadier-Einer Herren
14:09 Uhr Finale Canadier-Einer Damen
14:43 Uhr Finale Kajak-Einer Herren
16:19 Uhr Finale Canadier-Einer Herren – Teams
16:57 Uhr Finale Kajak-Einer Herren – Teams
18:25 Uhr Finale Canadier-Einer Damen – Teams
Sonntag, 31. Mai 2015
09:05 Uhr Halbfinale Kajak-Einer Damen
10:03 Uhr Halbfinale Canadier-Zweier Herren
12:06 Uhr Finale Kajak-Einer Damen
12:42 Uhr Finale Canadier-Zweier Herren
14:34 Uhr Finale Kajak-Einer Damen – Teams
15:16 Uhr Finale Canadier-Zweier Herren – Teams
TV-Zeiten
Das Erste Samstag 17:30 Uhr „Sportschau live“
Das Erste Sonntag 13:20 Uhr „Sportschau live“