Europameisterschaft im slowenischen Tacen - Team Wettbewerbe

18.05.2024 18:00
von Marianne Stenglein

Schwierige Strecke auf der Sava - K 1 Damenteam fuhr sich auf den achten Platz

 

EM: Rang acht für K1-Damen im Team-Wettbewerb

Bei den Team-Wettbewerben im Kajak-Einer bei den Kanuslalom-Europameisterschaften im slowenischen Ljubljana-Tacen am Samstag paddelte das junge deutsche Team mit Annkatrin und Antonia Plochmann (beide SGV Nürnberg-Fürth) sowie Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) auf den letzten Platz der acht teilnehmenden Mannschaften. Bis Tor 14 der 21 waren die Drei richtig gut unterwegs, hatten eine sehr gute Zwischenzeit. Doch dann ließen die Kräfte sichtbar nach. Dem geschuldet kamen zwei nicht korrekt befahrene Tore hinzu. Den EM-Titel sicherte sich Slowenien vor Frankreich und Tschechien.

Die deutschen Herren konnten kein dreiköpfiges Team bilden, da Hannes Aigner (Augsburger KV) gesundheitsbedingt auf einen EM-Start verzichten musste und bereits vor den Wettkämpfen aus Tacen wieder abgereist war. Gold ging an Tschechien, Silber und Bronze gewannen Österreich und Frankreich.

Annkatrin Plochmann belegt hervorragenden zehnten Platz im Kajak-Einer

Zuvor hatten am heutigen Samstag die Einzelwettkämpfe im Kajak-Einer der Damen und Herren stattgefunden. Annkatrin Plochmann paddelte dabei als Beste aus dem deutschen Team auf den hervorragenden zehnten Rang. Etwas überraschend war bereits der Finaleinzug der 22-Jährigen, den sie als einzige aus dem deutschen Team schaffte. Den EM-Titel holte Klaudia Zwolinska aus Polen vor der Slowakin Zuzana Pankova und der Britin Mallory Franklin. Die Herrenkonkurrenz im Kajak-Einer gewann ohne deutsche Beteiligung Giovanni de Gennaro aus Italien. Silber und Bronze sicherten sich Mario Leitner aus Österreich und der Schweizer Gelindo Chiarello.

Es war ein extrem schwieriger Kurs. In der Qualifikation war Plochmann ein solider Lauf ohne Torstabberührungen gelungen. „Ich habe mich schon mega gefreut über die Finalteilnahme“, sagte sie. Erwartet in diesem starken Feld hatte das niemand von ihr. „Somit konnte ich dann auch entspannt in den Finallauf gehen. Und ich war auch hochmotiviert.“ Ihre Leistung aus dem ersten Lauf konnte sie durch den kraftraubenden Stangenparcours im Finale zwar nicht wiederholen, aber andere Finalistinnen hatten noch größere Schwierigkeiten. So konnte Plochmann die Spanierin Maialen Chourraut und die Slowakin Eliska Mintalova hinter sich lassen.

Die junge Athletin war erst das zweite Mal auf der schwierigen Strecke in Tacen, die weltweit als eine der schwierigsten gilt. Viel Zeit zur Vorbereitung hatte sie auch nicht, da sie erst am Samstag angereist war und wegen des Hochwassers auch noch Training ausfiel.

Alle anderen Deutschen waren bereits in der Qualifikation ausgeschieden. Plochmanns Schwester Antonia kam zwar auch ohne Berührungen durch den Stangenparcours, allerdings hatte die 21-Jährige mit dem schweren Wasser sehr zu kämpfen. Sie paddelte auf den 21. Rang in der Qualifikation. Einen Platz hinter ihr landete Emily Apel (KS Augsburg). Die 21-Jährige war gut in das Rennen gestartet, trotz einer Zwei-Sekunden-Strafe wegen eines berührten Torstabes war sie im ersten Drittel gut unterwegs. Doch dann kam sie von der Linie in dem schweren Wasser ab, ließ Sekunden um Sekunden liegen. Hinzu kamen drei weitere Berührungen.

Bei den Herren zeigte Enrico Dietz (RKV Bad Kreuznach) mit Rang 19 in der Qualifikation ein solides Rennen. Er war relativ früh gestartet. Im Wettkampfverlauf stieg allerdings der Wasserpegel, was zu ungleichen Bedingungen für die Sportler führte. Sieben Nationen hatten Protest eingelegt, der jedoch abgelehnt wurde. Mit steigendem Wasser zu kämpfen hatte dabei auch Stefan Hengst (KR Hamm). Entscheidend für das verpasste Finale war dann das vorletzte, von ihm nicht korrekt befahrene Tor, an dem der 30-Jährige eine 50-Sekunden-Strafe erhielt. Die katapultiere den Hammer auf Rang 47.

Aufgrund des Hochwassers auf der Sava musste der EM-Wettkampfplan kurzfristig komplett geändert werden. Am gestrigen Freitag konnten keine Entscheidungen stattfinden. Und der übliche Modus mit erstem und zweiten Qualifikationslauf, Halbfinale und Finale war aufgrund der verlorenen Zeit nicht möglich. So musste im ersten Lauf alles stimmen, um sich in das Finale der diesmal besten Zwölf – normalerweise kommen aus einem Halbfinale die Top Ten in den Endlauf – zu paddeln. Zudem war ein Start über den berüchtigten kleinen Wasserfall nicht möglich. Die Läufe begannen erst unterhalb dieses Drops.

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / Text Uta Büttner/ Fotos Franz Anton

Zurück

German English