ICF Kanuslalom Weltcup in Ivrea / Italien Ricarda Funk holt Silber im Kajak Einer Damen und Stefanie Horn siegte im K 1

14.09.2024 23:00
von Marianne Stenglein

Silber für Ricarda Funk im Kajak

 

Weltcup Ivrea: Silber für Ricarda Funk im Kajak

Ein starker Lauf von Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach/Kanu Schwaben) im Kajak-Einer beim vorletzten Weltcup dieser Saison im italienischen Ivrea, der mit Silber belohnt wurde. „Das ist die Ricarda Funk, wie wir sie kennen“, sagte der Kommentator nach ihrem Finallauf begeistert. Dass es am Ende nicht zu Gold reichte, lag an einer Torstabberührung, verbunden mit zwei Strafsekunden. Dies nutzte die spätere Siegerin, Stefanie Horn aus Italien, die bereits das Halbfinale gewann und erneut ohne Fehler den schwierigen Stangenparcours meisterte. Bronze sicherte sich die Slowenin Eva Tercelj. Die Herren-Entscheidung fand ohne deutsche Beteiligung statt. Gratulation an die beiden erfolgreichen Schwabensportlerinnen Ricarda Funk und Stefanie Horn (sie startet für Italien).

Im Halbfinale hatte Funk es nur ihrer reinen starken Fahrzeit zu verdanken, dass sie trotz sechs Strafsekunden in den Endlauf paddelte. Diese verbesserte sie in ihrem Silberlauf noch einmal um 1,27 Sekunden. „Ich hatte heute ein gutes Gefühl auf dem Wasser, das ist immer mein Ziel, sagte die die 32-Jährige. Sie freute sich sehr über ihr Ergebnis, trotz des „Zweiers“. „Es war nicht leicht war, wieder in den Wettkampfmodus zu kommen“, sagte sie und ergänzte, „aber ich war wieder im Flow, bin meiner Intuition gefolgt. Und es hat Spaß gemacht.“

Funk hatte sich als einzige aus dem deutschen Team für das Kajak-Finale qualifizieren können. Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg) hatte ein paar Probleme auf der Strecke, konnte als Halbfinal-17. nicht in den Endlauf paddeln. Ebenfalls vorzeitig ausgeschieden ist Annkatrin Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth). Sie verpasste ein Tor, verbunden mit 50 Strafsekunden, am Ende Platz 26 für die 23-Jährige.

Bester deutscher Mann war Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg). Der 25-Jährige war richtig schnell unterwegs, aber zwei Torstabberührungen, verbunden mit vier Strafsekunden, kosteten ihn als Halbfinal-14. den Finaleinzug. Ebenfalls bereits im Halbfinale ausgeschieden ist Stefan Hengst (KR Hamm) als 21. Der 30-Jährige verlor kurz die Linie zum Ende des ersten Streckenabschnittes, wo er zu viel Zeit liegen ließ.

Der dritte deutsche Kajakpaddler, Nachwuchshoffnung Enrico Dietz (RKV Bad Kreuznach), war bereits in den Qualifikationsläufen ausgeschieden. Er habe bereits während der Vorbereitung auf die Wettkämpfe in Ivrea mit Trainer Paul Böckelmann analysiert, „dass ich öfters an den falschen Stellen aktiv bin, beziehungsweise, was noch eher das Problem ist, inaktiv bin“, erläuterte der 19-Jährige. Ansonsten sei seine Vorbereitung war sehr gut gewesen, „aber man hat auf jeden Fall – wie immer – Arbeit vor sich“, analysierte er. Sein Ziel war es, aus Ivrea ein gutes Gefühl mit La Seu d’Urgell zu nehmen, wo das Weltcup-Finale nächste Woche stattfindet. Trotz seines zeitigen Ausscheidens an diesem Wochenende, nehme Dietz kein schlechtes Gefühl mit, „weil gute Sachen dabei waren und ich auch Gutes umsetzen konnte.“

Weltcup Ivrea: Lennard Tuchscherer bester deutscher im Canadierboot

Beim vierten Kanuslalom-Weltcup fuhr Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) das beste Ergebnis im Canadierboot aus deutscher Sicht im italienischen Ivrea ein. Als einziger konnte er sich für das Finale der Top Ten qualifizieren und landete am Ende auf Rang acht. Der 25-Jährige war zunächst gut in seinen Endlauf gestartet, doch dann verlor er die Linie, touchierte leicht Tor acht und fuhr danach am nächsten Tor vorbei. Die Hilfsschleife, die er drehen musste, um Nummer neun noch einmal anzufahren und damit 50 Strafsekunden zu vermeiden, kosteten ihn etwa sieben Sekunden. Mit den zusätzlichen vier Strafsekunden – im unteren Bereich berührte er noch einen Torstab – war der Traum eines vorderen Platzes vorbei. Den Sieg sicherte sich der Slowene Benjamin Savsek vor dem Franzosen Yohann Senechault und Raffaelo Ivaldi aus Italien.

In der Damenkonkurrenz war Nele Bayn (Leipziger KC) mit Rang 15 beste Deutsche. Die Olympia-Silbergewinnerin von Paris, Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg), war aufgrund eines großen Fehlers bereits gestern im Vorlauf ausgeschieden. Ebenso Tokio-Bronzegewinnerin Andrea Herzog (Leipziger KC), die aufgrund eines nicht korrekt befahrenen Tores 50 Strafsekunden erhielt. Für Bayn ist es bereits jetzt die beste Weltcup-Saison ihrer bisherigen Laufbahn. Nach drei Finalteilnahmen in Augsburg (4. Platz), Prag (7.) und Krakau (5.) konnte sich die 24-Jährige in Ivrea nicht in den Endlauf paddeln. Damit lag sie bis Ivrea auf Rang drei in der Gesamt-Weltcup-Wertung. Gold, Silber und Bronze gingen an die Tschechin Gabriela Satkova, die Britin Kimberley Woods und Viktoriia Us aus der Ukraine.

Halbfinalist Timo Trummer (KV Zeitz) verpasste mit Platz 23. das Finale der besten Zehn deutlich. Der 28-Jährige hatte ganz große Probleme im mittleren Streckenabschnitt, wo er allein rund zehn Minuten liegenließ. Als bis dato Sechster in der Weltcup-Gesamtwertung rutscht er damit weiter nach hinten. „Heute war irgendwie der Wurm drin, es ging schon oben nicht gut los. Und dann bin ich auch nicht mehr richtig in den Lauf gekommen“, sagte Trummer.

Der dritte deutsche Canadierfahrer, Niels Zimmermann (Leipziger KC) hatte es nicht in das Halbfinale geschafft. Für das 18-jährige Nachwuchstalent galt es, wichtige Erfahrungen zu sammeln.

Am morgigen Sonntag werden die Wettkämpfe im Kajak-Cross ausgetragen.

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / Text Uta Büttner, Fotos Marianne Stenglein

Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/ivrea-2024/results

Live-Streaming: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/ivrea-2024/watch-live

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