ICF Kanuslalom Weltcup in Pau - C 1 Finaltag

28.08.2022 17:20
von Marianne Stenglein
Auch im Canadier Einer keine Medaille für Deutschland
Elena Lilik wurde achte im C 1 Damen in Pau Weltcup

 

Weltcup Pau: Herzog beste Deutsche im C1 Damen mit Platz sechs sowie Elena Lilik mit Platz acht

Beim Weltcup im französischem Pau bleiben die Deutschen wie bereits in den Kajakwettbewerben auch in den Canadierentscheidungen ohne Medaillen. Bestes Ergebnis fuhr Andrea Herzog (Leipziger KC) als Sechste ein. Elena Lilik (Kanu Augsburg) landete auf Rang acht. Die Podestplätze gingen an Gabriela Satkova aus Tschecheien, die erst 17-jährige Zuzana Pankova aus der Slowakei und Jessica Fox aus Australien.

Herzog zeigte sich sichtlich unzufrieden nach ihrem Zieleinlauf. Die Weltmeisterin startete schon an Tor zwei mit einer Berührung, kam nicht gut in den Lauf und verlor Sekunde um Sekunde. Der mittlere Streckenabschnitt bereitete der 22-Jährigen größere Probleme. So versuchte sie im letzten Drittel des anspruchsvollen Stangenparcours Zeit gut zu machen, dabei sammelte vier weitere Strafsekunden. „Es waren leider viele kleine Fehler dabei und die Summe hat es dann einfach unmöglich gemacht, noch auf dem Podest zu landen. Wenn man so viele kleine Fehler macht, dann haben es einfach andere besser gemacht und verdienen es, auf dem Podest zu stehen.“ Trotzdem, so sagte die Leipzigerin, „bin ich zufrieden mit meiner Platzierung, vor allem in Anbetracht der ersten Weltcups.“ Denn der Start in die Saison lief für Herzog gar nicht gut, deshalb hatte sie Cheftrainer Klaus Pohlen damals aus den Wettkämpfen genommen, damit sich die Olympia-Dritte von Tokio auf die Ende Juli stattgefundene WM in Augsburg vorbereiten konnte. Diese Chance nutzte sie auch mit dem WM-Titel optimal. Beim Finallauf in Pau, sagte sie, „war ich nicht zu 100 Prozent im Rennen drin. Allerdings hatten wir auch wenig Vorbereitungszeit.“ Denn nach der WM nahm sie, wie andere aus dem WM-Team auch, erst einmal zwei Wochen Urlaub, „die nach dem Saison-Höhepunkt auch nötig waren. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe.“

Die zweite deutsche Finalteilnehmerin Elena Lilik, Weltmeisterin von 2021, kam nicht gut zurecht. Auch sie kassierte an Tor drei schon zeitig zwei Strafsekunden. Im weiteren Rennen hatte die 23-Jährige große Probleme mit der richtigen Anfahrt auf die Walzen nach den Abwärtstoren, wo sich dann ein Aufwärtstor anschloss.

C1-Männer-Finale ohne deutsche Beteiligung

Von den deutschen C1-Männern schaffte es keiner, sich in das Finale zu paddeln. Gold holte Denis Gargaud Chanut aus Frankreich vor den beiden Slowenen Lika Bozik und Benjamin Savsekk. Bester Deutscher war Timo Trummer (SV Zeitz) als Halbfinal-Zwölfter, der damit den Endlauf der Top Ten knapp verpasste. Eine Berührung infolge einer kleinen Konzentrationsschwäche am 24. und damit vorletzten Tor kostete den 26-jährigen den Finaleinzug. Auch die beiden anderen deutschen Halbfinalstarter, die aufgrund des Verzichts von Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) und Franz Anton (Leipziger KC) die Chance in Pau bekamen, schafften den Einzug in den Endlauf nicht. Der erst 19-jährige Benjamin Kies (BSV Halle) zeigte einen guten Lauf, kam ohne Berührungen durch den anspruchsvollen Stangenparcours, der den Athleten physische alles abverlangte. Mit einem Rückstand von 7,68 Sekunden auf den Halbfinal-Ersten und damit Rang 19 zeigte er eine gute Leistung. Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) reihte sich einen Platz nach Kies an. Der 23-Jährige sammelte vier Strafsekunden, die jedoch nicht allein entscheidend für sein Ausscheiden waren. „Ich hatte generell keinen sauberen Einstieg in die Wettkämpfe gefunden, brauche schon zwei Qualiläufe, um in das Halbfinale zu kommen. Heute war ich einfach zu langsam, habe zu viel berührt. Die Strecke war für mich einfach zu schwer, da bin ich ehrlich“, sagte Tuchscherer selbstkritisch. „Ich konnte keine Geschwindigkeit machen, die Linie hat nicht gestimmt.“ Sein Motto jetzt: „Sammeln, die Läufe noch einmal anschauen und nächste Woche beim letzten Weltcup in Seu noch einmal alles geben.“

Cheftrainer Klaus Pohlen resümierte nach den Kanuslalom-Wettkämpfen, „wir konnten davon ausgehen, dass es nicht sehr gut ausgeht. Für uns war die WM der Jahreshöhepunkt. Einige hatten sich danach auch einmal herausgenommen und Urlaub gemacht, was auch okay ist.“ Für die jungen Sportler, so sagte er, „war es okay, um zu wissen, wie dünn die Luft ist.“ Abschließend betrachtet meinte er, „wir gehen nicht mit hängenden Köpfen heraus.“ Text U. Büttner

Marianne Stenglein, Referentin für Presse, Kanu Schwaben Augsburg, 28.08.2022

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