Kayak Cross bei der Weltmeisterschaft 2023 ohne deutsche Medaillen
Es scheint ein Fluch über den Kanuslalom- und Kajak-Cross-Weltmeisterschaften im englischen Lee Valley London zu liegen.
Auch im Kajak-Cross bleibt Deutschland ohne Medaillen
Es scheint ein Fluch über den Kanuslalom- und Kajak-Cross-Weltmeisterschaften im englischen Lee Valley London zu liegen. Auch am letzten Tag der Wettkämpfe konnte das deutsche Team keine Medaillen holen. Bestes Ergebnis erreichte Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) mit dem Einzug in das Viertelfinale, wobei sie auch dort schon ein wenig Glück hatte, weil eine der vier Starterinnen wegen eines Fehlers disqualifiziert wurde. Denn ursprünglich war Funk als Dritte über die Ziellinie gefahren. Im Viertelfinale war die Rheinländerin schon nicht gut von der Startrampe weggekommenn und musste das Feld von hinten aufrollen. Das gelang ihr nur bedingt. Nach ihrem Ausscheiden sagte die 31-Jährige, „auf der Rampe hatte ich leide nicht die ideale Startposition. Da ist das Wasser nicht ganz optimal.“ Dennoch, so sagte sie selbstkritisch, ich muss einfach lernen, besser zu attackieren.“ Aufgrund der schlechten Startposition war es zunächst eine taktische Entscheidung, sich etwas zurückfallen zu lassen, um am ersten Aufwärtstor zu attackieren. „Das habe ich versucht. Ich habe versucht, die anderen wegzuschieben. Das hat nicht ganz geklappt.“
Bester deutscher Mann war Hannes Aigner (Augsburger KV), der in den Heats, also im Achtelfinale, ausgeschieden war. Allerdings unglücklich. Denn er sah einen Fehler eines anderen Sportlers, der normalerweise eine Disqualifikation bedeutet. Deshalb hatte er ihn auch nicht mehr attackiert. Doch die Kampfrichter registrierten diesen Fehler nicht. Auf Videos war der Fehler zu sehen, dennoch wurde nicht gegen diesen Sportler entschieden. „Das ist ärgerlich, aber im Cross-Lauf kann natürlich alles passieren“, sagte der 34-Jährige. Vom Start weg war der Augsburger nicht gut weggekommen, da er mit seinem Nebenmann eine kleine Kollision hatte. „Das hatte mich etwas zur Seite geschoben, und ich wäre fast gekentert.“ Sein Zurückkämpfen habe am Ende dann leider nicht gereicht, um unter die Top-Zwei zu kommen, die eine Runde weiterkamen.
Ebenfalls nicht über die Heats hinausgekommen ist Elena Lilik (Kanu Schwaben Augsburg). Die 25-Jährige bekam das Boot von einer Gegnerin in den Nacken, so heftig, dass ihr im Ziel schlecht war.
Jasmin Schornberg (KR Hamm) ist als 22. leider ausgeschieden, weil nur die 20 Zeitschnellsten direkt weiterkommen. Danach wird mit Nationen zunächst "aufgefüllt", die niemanden unter den Top 20 haben. Genauso ging es Stefan Hengst (KR Hamm). Ihm fehlten sogar nur sechs Hundertstelsekunden.
Gold, Silber und Bronze holten bei den Damen die Britin Kimberley Woods, Camille Prigent aus Frankreich und Eva Tercelj aus Slowenien. Bei den Herren siegte der Brite Joseph Clarke vor dem Franzose Boris Neveu und Martin Dougoud aus der Schweiz.
Nach den Kajak-Cross-Wettbewerben sagte Cheftrainer Klaus Pohlen: „Wir müssen feststellen, dass sich das, was sich in den Slalomwettbewerben gezeigt hat wie ein roter Faden auch im Kajak-Cross durchzieht. Wir sind aktuell weit weg davon, so zu performen wie wir das vor vier Wochen noch konnten. Leider konnten wir das nicht so konservieren wie wir uns das vorgestellt hatten. Wir müssen deshalb nun genau prüfen, ob wir in der unmittelbaren Prüfung hier vor Ort alles richtig gemacht haben.“
Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / 24.09.2023 Text und Fotos DKV Uta Büttner