Kayak Cross Olympiateilnehmer steht jetzt fest - Stefan Hengst ist der Glückliche!

16.06.2024 18:22
von Marianne Stenglein

Stefan Hengst hat die interne Qualifikation im Kayak Cross für sich entscheiden können!

Der letzte Tag des Kanuslalom-Weltcups im polnischen Krakau stand ganz im Zeichen der internen Qualifikation im Kajak-Cross der Herren, den Stefan Hengst (KR Hamm) für sich entscheiden konnte. Drei Männer waren in das Rennen gegangen. Doch der Kampf währte nur kurz, nachdem Hannes Aigner (Augsburger KV) und Tillmann Röller (KSV Schwerte) bereits im Einzelzeitfahren, den Time Trials, ausgeschieden waren. Röller hatte diesen Kampf erst möglich gemacht, nachdem der beim Weltcup in Prag (Tschechien) vorige Woche den Olympia-Quotenplatz für Deutschland sicherte.

Für Hengst dauerte der Wettkampf allerdings auch nicht lange. Der 30-Jährige hatte in seinem Achtelfinale das Nachsehen gegen den Franzosen Mathurin Madore und Gelindo Chiarello aus der Schweiz, die sich für das Viertelfinale qualifizierten. Als letzter seines Rennens hatte der Hammer keine Chance, doch das war nicht verwunderlich. Denn das Adrenalin war raus, nachdem er bereits das Olympia-Ticket nach dem Einzelzeitfahren in der Tasche hatte. „Der Druck war abgefallen. Damit war ich für den Tag durch“, sagte Hengst. So habe er sich in seinem Achtelfinale zwar noch versucht, zusammen zu reißen, was ihm aber nicht gelungen sei. Anders erging es ihm vor dem Start seines Einzelzeitfahrens. Denn bereits dabei hieß es für ihn schon Alles oder Nichts. Er war als Letzter der drei Deutschen gestartet und wusste, dass er schneller als Aigner sein musste. „Ich war das erste Mal nervös, habe mich fast eingeschissen“, gab er zu.

In der Damenkonkurrenz ging es um keine Olympia-Tickets, da diese bereits an Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) und Elena Lilik (KS Augsburg) auch im Kajak-Cross vergeben sind. Bestes Annkatrin Plochmann (SGV Nürnberg-Fürth) und Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) hatten sich über das Einzelzeitfahren für die Achtelfinals qualifiziert. Allerdings hatten beide gegen ihre starken Konkurrentinnen in ihren Läufen keine Chance. Plochmanns Schwester Antonia war bereits im Einzelzeitfahren ausgeschieden.

Weltcup Krakau: Nele Bayn paddelt als beste Deutsche auf Platz fünf

Am zweiten Finaltag des Kanuslalom-Weltcups im polnischen Krakau geht das deutsche Team auch im Canadier-Einer am Samstag ohne Medaillen aus den Wettkämpfen. Eine gute Leistung zeigte erneut Nele Bayn vom Leipziger KC. Wie bereits beim Weltcup-Auftakt in Augsburg konnte sie das beste deutsche Ergebnis einfahren. Mit einem soliden Lauf ohne Torstabberührungen schlängelte sich die 24-Jährige durch den Kurs und paddelte auf den fünften Rang. Zukünftig heißt es für die Leipzigerin, noch an ihrer finalen Geschwindigkeit zu arbeiten. Denn sie war 10,03 Sekunden langsamer als die Siegerin Jessica Fox aus Australien. Die Plätze zwei und drei gingen an Ana Satila aus Brasilien und die Tschechin Martina Satkova. Dennoch kann sich Bayn über ihre Ergebnisse freuen: Nach drei Weltcups liegt sie aktuell auf Platz drei in der Gesamtwertung, hinter Fox und Satila.

„Die Strecke hier in Krakau ist sehr kräftezehrend, das ist bekannt“, sagte Bayn. Zudem sei die Aushängung schwierig zu befahren gewesen. Da müssten die Kräfte und der Kopf mitspielen, erläuterte sie. So konnte sie im Halbfinale eine 107,2 Sekunden-Fahrzeit hinlegen, obendrauf kamen aber sechs Strafsekunden. Diese Leistung gelang ihr mit einer Zeit von 112,74 jedoch kein zweites Mal. Dennoch zeigte sich Bayn zufrieden, „künftig heißt es für mich, an meiner Finalperformance noch zu arbeiten“, sagte sie.

In der Herrenkonkurrenz war Timo Trummer (KV Zeitz) mit Rang acht bester Deutscher. Er war als Halbfinal-Zehnter gerade noch so in den Endlauf gerutscht. Beide Male gelang dem 28-Jährigen eine Fahrt ohne Torstabberührungen, jedoch reichte seine Fahrzeit nicht für einen Podestplatz. So fehlten ihm 3,91 Sekunden auf den Drittplatzierten Ryan Westley aus Großbritannien. Zu Gold paddelte Jules Bernadet aus Frankreich mit einer überragenden Zeit von 91,12 Sekunden. Platz zwei sicherte sich mit 2,27 dahinter der Slowake Matej Benus.

„Ich war sehr glücklich, dass mit dem Finale noch geklappt hatte. Das Finale war fahrerisch eigentlich ganz gut, aber hier und da hat es etwas gehangen, wo ich Zeit verloren habe, und das hat sich summiert“, sagte Trummer. Dennoch sei er zufrieden, dass ihm zwei „Nullfahrten“ gelungen seien.

Die zweite deutsche Finalistin, Andrea Herzog (Leipziger KC), konnte sich mit der Strecke in Krakau nicht anfreunden. Bereits Qualifikations- und auch Halbfinallauf waren nicht überzeugend. Auch der Start im Endlauf lief nicht optimal und dann kenterte die 24-Jährige bei der Walzenüberfahrt an einer Schlüsselstelle. Dabei wurde sie abgetrieben und am Ende standen drei verpasste Tore zu Buche. Somit landete sie abgeschlagen auf dem zehnten und damit letzten Finalplatz.

Die anderen beiden deutschen Halbfinalisten Benjamin Kies (BSV Halle) und Kim Kimberley Rappe (Leipziger KC) schafften nicht den Einzug in das Finale der Top Ten. Der 21-jährige Hallenser zeigte einen guten Lauf, touchierte allerdings bereits das erste Tor, was einen gewissen Druck aufbaut. Hinzu kam bei seinem nicht optimalen Rennen eine weitere Torstabberührung. Am Ende bedeutete das Platz 20 für ihn. Rappe ist als 30. und damit letzte im Halbfinale ausgeschieden. Der Traum vom Finale war für die 19-Jährige bereits an Tor fünf vorbei, das sie verpasste und dafür 50 Strafsekunden bekam. Franz Anton vom Leipziger KC hat wegen eines leichten Infektes auf den Start in Krakau verzichtet.

Die Olympiateilnehmer waren in Krakau nicht am Start (Ausnahme Noah Hegge bei den K 1 Herren - dort wurde er bester Deutscher).

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / 16.06.2024 Text DKV Uta Büttner, Fotos von Uta Büttner und Marianne Stenglein

Zurück

German English