Die OETZ TROPHY – Extreme Kayak Championships lockte Sportler aus allen Ecken der Welt ins schöne Tirol, denn die Kombination aus technisch extrem schwerem Wildwasser, professioneller Organisation und wunderschönem Ambiente sucht weltweit ihresgleichen. Über 550 Zuschauer verfolgten das Rennen direkt vom Flussufer aus, mehr als 10500 weitere fieberten über den Live-Stream mit.
Bereits am Freitag wurde deutlich, wie stark das AthletInnenfeld auch dieses Jahr wieder aufgestellt war. Zehntel-Sekunden entschieden hier über Sieg und Niederlage. Die neue Startrampe katapultierte die SportlerInnen geradezu auf die Rennstrecke. Das verblockte und technisch sehr schwierige Wildwasser der Ötztaler Ache fordert neben Mut vor allem Konzentration und präzise Fahrmanöver. Winkel und Kantung des Bootes müssen perfekt zusammenspielen mit den Paddelschlägen und dem Schwerpunkt des Kanuten. Dazu kommen die Strömungen des Flusses, der mit Walzen, Rückläufen und Stufen von über 5 Metern die SportlerInnen ständig fordert. Der dieses Jahr etwas niedrigere Wasserstand machte das Rennen keinesfalls leichter. Durchfahrten wurden enger und Felsen, die ein Boot fast auf null abbremsen können, lagen teilweise knapp unter der Wasseroberfläche und waren im opaken Gletscherwasser schwer zu erkennen.
Bei den Frauen setzte sich die sehr erfahrene Slalomfahrerin Martina Wegman aus den Niederlanden in einem spannenden Finallauf gegen Marlène Devillez aus Frankreich durch. Dritte wurde die S2S-Teamfahrerin Maike Möst aus Deutschland. Die Eleganz der Frauen begeisterte die Zuschauer, die in den Genuss starker „Boofs“ und schneller Sprinteinlagen kamen und jede der initial 22 Starterinnen enthusiastisch anfeuerten.
Auch bei den Männern spielte sich ein wahrer Krimi zwischen Startrampe, TNT-Katarakt und dem legendären Championskiller ab. Dank eines überragenden Laufs gelang es dem Österreicher Matthias Weger, den Sieg einzufahren. Mit unter einer Sekunde Abstand folgte der tschechische Olympionike Vavrinec Hradilek. Nicolas Caussanel aus Frankreich erreichte den dritten Platz.
Die Stimmung war, trotz des gegen Mittag einsetzenden Regens, bei FahrerInnen und Zuschauern gigantisch. Auch der extrem freundschaftliche Umgang der AthletInnen miteinander und die enorme Wertschätzung den Organisatoren, ihren Helfern und Sponsoren gegenüber, machten das Event zu jeder Zeit zu etwas Besonderem.
Extrem zufrieden mit dem gesamten Rennverlauf war auch Rennleiter Luca Daprà: „Obwohl das Wetter am Finaltag etwas eingetrübt ist und wir uns mehr Wasser erhofft hatten, waren es super Renntage! Wir haben von unseren Erfahrungen vom letzten Jahr profitiert und konnten unseren AthletInnen ein noch besseres Event bieten. Live-Zeitnehmung mit direkt abrufbaren Ergebnissen, herausragende Moderatoren und lässige Musik schufen den passenden Rahmen für ein internationales Sportevent. Auch die Zuschauer hatten offensichtlich eine super Zeit und haben bei Sölsch und Kiachl die Action an der Wellerbrücke sehr genossen“
Bernhard Steidl, Sicherheitsbeauftragter der OETZ TROPHY und Geschäftsführer der Kajakschule Source to Sea, bemerkte: „Dieses Jahr war sehr speziell. Der niedrige Wasserstand erhöhte nicht nur die Schwierigkeit, sondern legte auch zusätzliche Gefahrenstellen frei. Klemmgefährliche Schlitze und Felsen, vor denen ein Kajak hängen kann, kamen mehr zum Tragen. Dankenswerterweise erwies sich die Kombination aus dem extrem guten Starterfeld mit der super Absicherung durch Wasser/Bergrettung und den Mitgliedern des Alpinen Kajakclubs (AKC) als Garant für ein sicheres Gelingen des Rennens.“
Auch nächstes Jahr wird es wieder eine OETZ TROPHY – Extreme Kayak Championships an der Wellerbrücke geben. Kommen Sie vorbei und erleben sie die Weltelite des Kajaksports im Ötztal! Das Datum steht bereits fest: 23.-24.09.2023
Hier der Link für die Ergebnisse Ötz Trophy 2022 https://oetz-trophy.com/ergebnisse/
Marianne Stenglein, Referentin für Presse, Quelle DKV, Fotos Benedetto Damiano