Normen Weber in Bestform - Vizeweltmeister 2015
Normen Weber wird Vize-Weltmeister
Normen Weber (Kanu Schwaben Augsburg) der Sprinteuropameister und Gesamtweltcupsieger 2015 hat bei der Sprint-Weltmeisterschaft in Wien in der Verbund Wasserarena zweimal den Vize-Weltmeistertitel eingefahren. Bis dahin hatte er aber ein hartes Stück Arbeit vor sich und wäre fast in der Qualifikation schon an seinen Nerven gescheitert.
Vom 26. Bis 28. Juni fanden auf der Donauinsel zum zweiten Mal Wildwasserwettkämpfe statt und diesmal war es mit der Weltmeisterschaft das Highlight der Saison für die Kanuten. Durch leistungsstarke Pumpen kann aus dem großen Speicherbecken der 250m lange Wildwasserkanal der Verbund-Wasserarena mit bis zu 12 Kubikmeter Wasser in der Sekunde versorgt und unterschiedlichste Schwierigkeitsgrade und somit Strömungen, Wellen und Hindernisse künstlich erzeugt werden.
Vier Trainingstage hatte die deutsche Nationalmannschaft zeit sich auf den Kurs in der Arena einzustellen, um dann am Samstag in den Qualifikationstennen die Finaltickets für Sonntag zu gewinnen. Nach den Einzelwettkämpfen wurden am Sonntag zudem die Teamrennen nachmittags ausgetragen. Aus Augsburger Sicht gab es mit Normen Weber im Canadier Einer, Sabine Füsser im Damen Kajak Einer und Sabrina Barm im Canadier Einer der Damen drei heiße Eisen die im Kampf um die Medaillen ein Wörtchen mit reden wollten.
Normen Weber (KSA Augsburg) fuhr in seinem ersten Qualifikationslauf gegen eine Bande und verlor wertvolle Zeit. In der Endabrechnung Platz 23. für den ambitionierten Kanu-Schwaben. „Ich habe eine echt gute Linie auf dem Kanal gefunden, aber eine Unachtsamkeit hat mich ins Kehrwasser befördert und ich habe die Bandenberührung mit der Spitze nicht mehr verhindern können,“ so Weber. Der zweite Lauf musste also herhalten. Sieben weitere Paddler konnten sich in diesem für das Finale qualifizieren und Weber wusste, dass dieser Ausrutscher bei diesem Weltklassefeld nicht verzeihbar ist. Insgesamt waren die Zeiten der Canadier Einer Fahrer famos. Viele Kajakpaddler konnten die Zeiten der besten Canadierfahrer auf dem Kanal nicht unterbieten. Weber setzte in seinem zweiten Lauf ein Ausrufezeichen. Mit seiner Zeit von 42,67 Sekunden qualifizierte er sich als erster im 2. Lauf sicher für das Finale und mit dieser Zeit wäre er sogar im Herren Kajak Einer Finale qualifiziert gewesen. Am Finaltag war er hoch motiviert und zauberte im C1 wiederum eine Fabelzeit durch den Wildwasserkanal. Doch einer war noch schneller… In einer Zeit von 41,90 Sekunden gewann Guillaume Alzingre (FRA) die Goldmedaille. Ein Lauf der seines gleichen suchte. Mit der neunten besten Zeit an diesem Sonntag unter allen Paddlern verwies er Weber auf den zweiten Platz. Auf Platz 3. paddelte der Italiener Mattia Quintarelli. Der Weltmeister Ondrej Rolenz aus CZE von 2014 wurde am Ende 10ter.
Sabine Füsser (KSA Augsburg) zweiter im Gesamtweltcup 2015 fuhr sich direkt im ersten Lauf als vierte in das Finale und konnte sich mit dem gesammelten Selbstvertrauen aus dem Weltcup auf das Finale vorbereiten. Im Finale fehlte allerdings die Power in den Armen um auf der für sie sehr guten Finalfahrt eine Medaille zu gewinnen. Am Ende fehlten ihr 0,52 Sekunden zu Bronze. Es gewann die Titelverteidigerin Constanza Bonaccorsi aus Italien vor den Tschechinnen Anezka Paloudova und Martina Satkova.
Sabrina Barm für den AKV Augsburg startend hat in dieser Saison bereits den Gesamtweltcup gewonnen und somit viel Selbstvertrauen gewonnen. Auch der Bundestrainer Gregor Simon traute ihr eine Medaille zu. Im ersten Qualifikationslauf fuhr sie auf den sechsten Rang. Da sich nur die ersten 5 direkt für das Finale qualifizieren, musste sie in der zweiten Qualifikationsrunde antreten. Diese gewann sie souverän. Am Sonntag in den Finalrennen unterliefen ihr zwei größere Fehler, die viel Zeit kosteten und so fuhr Barm auf Platz 6. Es siegte die Französin Claire Haab vor Martina Satkova (CZE) und Marlene Ricciardi (ITA).
In den Teamwettbewerben konnten die deutschen Canadierfahrer im C1 als einzige noch eine Teammedaille für den Kanu-Verband sichern. Im zweiten Lauf erwischen N.Weber-D.Pesch-T.Heilinger eine optimale Linie und konnten hinter den Franzosen Silber gewinnen. Platz 3. ging an die Italiener.
Bei den Damen im K1 belegten das bayerische Team mit S.Füsser (Augsburg-M.Stöberl Rosenheim/Donauwörth-M.Hollerieth/Rosenheim nach zwei Läufen mit fatalen Patzern den undankbaren vierten Platz. Es gewannen die Franzosen vor Tschechien und Italien.