Ötz Trophy 2021
Die Weltelite des Extremkajaksports kehrte – nach Jahren wieder - ins Ötztal zurück! Die Wellerbrücke, der steile und imposante Abschnitt der mächtigen, von Gletschern gespeisten Ötztaler Ache in Tirol, war dieses Jahr endlich wieder Austragungsort eines Kajak Extremrennens.
Vor Jahren fanden hier die legendären WM Adidas – Sickline Extreme Kayak Rennen statt, nun gab es die erste Auflage der Ötz Trophy – Extreme Kayak Championships, welche vom 8.-10.10.2021 stattfand. Vor Jahren waren namhafte Slalomkanuten aus Augsburg unter den Siegern, eine Frau hat es bisher noch nicht geschafft, aber 2021 sollte es anders kommen!
Gold für Laura Hofberger / Kanu Schwaben Augsburg
Seit über einem Jahr ist sie nunmehr Mitglied bei den Kanu Schwaben und fährt gleich so ein wahnsinnig starkes Ergebnis in der hart umkämpften Ötz Trophy WM 2021 heraus.
Die 22-jährige Lehrerin für Mathe und Sport macht derzeit ein Jahr Pause, um all die wilden Flüsse der Welt (in Kürze geht es nach Chile zum WW Extrem Kayak fahren) zu befahren. Sie hatte nach ihren Kanuslalom Erfahrungen in früher Jugend einfach Lust auf diese wilde Sportart, wäre gerne auch die Sickline WM vor vier Jahren noch mitgefahren, war aber damals voll im Examen Stress. Die Strecke an der Wellerbrücke liegt ihr gut und sie freut sich über solche Herausforderungen, die sie ja auch gut bewältigt hat, wie man ersehen kann.
Das Resultat kann sich ja auch sehen lassen – beide Qualifikationsläufe gewonnen – das Semifinale gewonnen und das Finale gewonnen – das muss ihr erst eine nachmachen. Denn die Wildwasserstrecke ist extrem schwer. Herzlichen Glückwunsch.
Die Wellerbrückenstrecke, auf welcher auch die Finalläufe stattfanden, ist eine der schwierigsten und den Paddler fordernden Wildwasserstrecken der Welt. Ohnehin schon extrem schwierig zu befahren, mutiert dieser Wildwasser - Parcours mit seinen zahlreichen Abfällen und Katarakten im Renntempo zur knallharten Challenge.
143 Herren waren bei den beiden Qualifikationsläufen am Start, 96 davon fuhren sich in das Halbfinale. Viele bekannte Topkanuten aus der ganzen Welt waren am Start. Unser Schwabenkanute Marc Niessen kam in den Qualifikationsläufen auf den 80. Platz. Ins Halbfinale konnten dann noch 30 Herren einziehen.
Bei den Damen siegte die Schwabenkanutin Laura Hofberger in den Qualifikationsläufen - genauso wie im Halbfinale. Ihre Vereinskameradin Anne Bernert fuhr sich im Halbfinale auf den 13. Platz. Ins Finale konnten nur fünf Damen einziehen. Somit war für Anne leider im HF Schluß. Bei den HF stieg der Wasserstand und es wurde schwieriger, die Ideallinie zu finden.
Spannend wurde es bei den Finalläufen. Namhafte Wildwasser Extreme Kayaker waren dabei, es siegte bei den Herren der Amerikaner Dane Jackson, zweiter wurde Mario Leitner / Österreich und Michele Ramazza / Italien holte sich den dritten Platz bei der WM Ötz Trophy 2021. Bester Deutscher wurde Stefan Hengst/KR Hamm mit dem neunten Platz im Finale.
Nun steigerte sich für Laura Hofberger die Spannung. Da sie ja beim HF Lauf die schnellste Fahrzeit hatte, war sie erst als letzte Kayakerin am Start. Der Wasserstand mit 185 cm war gut für sie, lieber wären ihr persönlich aber 190-195 cm gewesen, denn dann gäbe es bei den Katarakten noch ein Spielraum für die Ideallinie. Aber sie konnten alle miteinander froh sein, denn eine Woche zuvor gab es noch Hochwasser, das relativ langsam abfloss, bedingt durch die kalten Herbsttage. Kaum war sie im Ziel, hörte sie den Sprecher ihre Fahrtzeit bestätigen und sie hatte den WM Titel 2021 herausgefahren. Welch eine Freude, zwei Deutsche auf Platz 1 mit Laura Hofberger, auf Platz 2 fuhr sich Maike Möst und auf den dritten Platz fuhr sich die Niederländerin Martina Wegmann.
Das Resultat kann sich ja auch sehen lassen – Qualifikationsläufe gewonnen – Semifinale gewonnen und das Finale gewonnen – das muss ihr erst eine nachmachen. Denn die Wildwasserstrecke ist extrem schwer. Herzlichen Glückwunsch.
Den Organisatoren der Neu Auflage an der Wellerbrücke gebührt großen Dank, zudem wurde auf Youtube die Veranstaltung live übertragen.
Marianne Stenglein / Referentin für Presse / Kanu Schwaben Augsburg / 14.10.2021