SDM Kanuslalom 2019

15.05.2019 20:48
von Marianne Stenglein

Ein erfolgreiches Wochenende für die Schwabenkanuten war das auf der Rednitz! Auf der diesjährigen Süddeutschen Meisterschaft am 10.-12.05. in Fürth ging es um die Titel des Süddeutschen Meisters und insbesondere um die Qualifikation zu den Deutschen Meisterschaften.

Für einige der Schwabenkanuten ging es direkt nach den harten Qualifikationswochenenden (Markkleeberg und Augsburg) und der Nominierung zu den Weltmeisterschaften 2019 am Wochenende gleich weiter zur Süddeutschen Meisterschaft nach Fürth.

Wenn man die Ergebnisse ansah, konnte man höchst zufrieden sein:

Canadier Einer Junioren – hier siegte Julian Lindolf vor seinem Vereinskameraden Philipp Süß. Lindolf startet ja bei der Junioren WM, Philipp verpasste den Sprung in die Nationalmannschaft ziemlich knapp.
Toller Start der beiden C 1 Spezialisten.

Canadier Einer Juniorinnen – die quirlige Stefanie Bauer fuhr sich im C 1 auf den dritten Platz.

Canadier Einer Jugend – hier siegte Hannah Süß mit einem deutlichen Vorsprung. Auch Hannah Süß ist in der Nationalmannschaft 2019 vertreten. Auch ihr gelang hier auf Anhieb gleich Gold.

Dann kam das große Feld der Schüler A Starter. Den dritten Platz holte sich Luis Weigl und David Becke fuhr sich auf den siebten Platz im K 1. Weitere Schwabenplatzierungen: Luis Hartmann (14.), Florian Zutt (17.).

Bei den jüngsten Startern erfreuten uns Johann Schmidt mit seinem vierten Platz bei den Schülern C, aber auch die anderen Schwabenstarter schlugen sich sehr gut wie Levi Eichele (6.), Samuel Bitsch (8.), Noah Badde (17.)

Hier die Einteilung der Altersklassen
C-Schüler bis 10 Jahre
B-Schüler bis 12 Jahre
A-Schüler bis 14 Jahre
Jugend bis 16 Jahre
Junioren bis 18 Jahre
Leistungsklassen ab 18 Jahre, auf Europa-Ebene zusätzlich U23,
Senioren A bis F ab 30 Jahre in 10-Jahres Schritten

Kajak Einer Jugend: hier holte sich Luis Schlund den vierten Platz

Kajak Einer Jugend weiblich: Hannah Süß startete nicht nur in der C 1 Disziplin sondern auch in der K 1 Disziplin, sie ließ nur der Lokalmatadorin Antonia Plochmann den Vortritt und Hannah fuhr sich auf den zweiten Platz, gefolgt von ihrer Vereinskameradin Vivika Diedam, welche sich dicht hinter Hannah auf den dritten Platz fuhr. Wirklich starke Leistungen der beiden! Annika Dittfurth als dritte Schwabenstarterin belegte den 14. Platz.

Kajak Einer Jugend männlich: Wie nicht anders zu erwarten startete Philipp Süß auch in einer weiteren Disziplin, im K 1, aber auch sein Vereinskamerad Julian Lindolf, sie belegten die Plätze vier und sieben. Ihre Lieblingsdisziplin ist aber der Start im C 1. Da sind sie fast nicht zu schlagen.

Weiter ging es mit den Juniorinnen im K 1 – erwartungsgemäß siegte Emily Apel (WM Teilnehmerin 2019) und schnappte der Lokalmatadorin Ann-Kathrin Plochmann souverän den Sieg vor der Nase weg. Aber auf den Plätzen vier und fünf folgten auch die Schwabenkanutinnen Marlene Konrad und Stefanie Bauer.

Wie ging es den C 1 Damen in Fürth? Die beiden U 23 WM Teilnehmerinnen Elena Apel und Selina Jones fuhren sich auf die Plätze eins und vier, wobei Selina normalerweise nur K 1 fährt.

Aber Elena Apel fuhr auch im Canadier Zweier Mix (RG Bayern) mit Thomas Strauß vom AKV und holten sich den Sieg.
Im großen Starterfeld der K 1 Schüler B fuhr Kalle Neumann mit einem Abstand von 0,12 Sekunden zu seinem Vereinskameraden Paul Lehner auf den ersten Platz, so knapp dahinter Paul auf Platz zwei. Eine tolle Leistung der beiden jungen Sportler. Der dritte im Bunde war Moritz Eichele mit dem 13. Platz.

Bei den Schülerinnen B im K 1 konnte sich Merle Bähner den achtbaren siebten Platz herausfahren, gefolgt von Helene Schmidt mit Platz acht.

Aber auch die Senioren waren am Start, so siegte unser „Copyshop Chef“ Dieter Keck bei den Senioren D, während sich Stefan Schäfer bei den Senioren C auf den achten Platz fuhr. Wo die Senioren nur immer die Zeit (neben ihrem Beruf und ihren Ehrenämtern) hernehmen, um so fleißig zu trainieren?

Luis Schlund und Philipp Süß hatten noch Lust und Kraft und holten sich den zweiten Platz im Canadier Zweier aber Hannah Süß und Stefanie Bauer siegten bei den C 2 Juniorinnen!

In ihrer Lieblingsdisziplin K 1 Damen fuhr sich Selina Jones voll Schwung auf den ersten Platz vor Elena Apel und Paula Malchers wurde hier 12.

K 1 Herren: Leo Bolg (U 23 WM Teilnehmer 2019) fuhr sich auf den zweiten Platz. Sein Metier sind übrigens – wie bei den meisten Schwabenkanuten – schwere Wildwasserstrecken.

Dann wurde es erneut spannend mit den Mannschaftswettbewerben. Immer drei Sportler sind im Team und versuchen ihr Bestes: Süddeutsche Mannschaftsmedaillen (ein Satz mit Gold, Silber und Bronze war die Ausbeute).

Die Schwabenkanuten holten sich mit Weigl-Becke-Neumann den dritten Platz bei der SDM, Lehner-Hartmann-Zutt den fünften Platz, Bähner-Eichele L.,-Eichele M. den 12. Platz bei Schüler männlich im K 1.

Im Kajak Einer Jug./Junioren Team konnten die Schwabensportler Schlund.Süß Ph.-Lindolf den zweiten Platz bei der SDM herausfahren.

Die Medaillenpalette machte dann die Jug./Junioren weiblich komplett und holte den ersten Platz mit den Schwabensportlerinnen Apel Emily-Süß H.-Diedam im Kajak 1 Team, das Team Konrad-Bauer-Dittfurth fuhr sich auf den sechsten Platz.

Also ein sehr erfolgreiches Wochenende auf der Rednitz. Da konnten die Trainer und Betreuer wirklich sehr zufrieden mit ihren Schützlingen wieder nach Augsburg zurückkehren.

Herzlichen Glückwunsch an alle frischgebackenen SDM - Medaillengewinnerinnen und Gewinner im Einzel und im Teamwettbewerb - aber besonders an den sehr erfolgreichen Schwabennachwuchs. Toll gemacht, weiter so!

Für den interessierten Leser Grundsätzliches zum Kanuslalom:

(im olympischen Programm 1972 in München, dann wieder ab 1992 in Barcelona (1992), Atlanta (1996), Sydney (2000), Athen (2004), Peking (2008), London (2012), Rio de Janeiro (2016) und in Tokio (2020).

Kanu-Slalom gehört fest zum Programm der olympischen Sommerspiele. Über einen verblockten Wildfluss – wie z.B. der Saalach – oder einer künstlich angelegten Kanuslalomstrecke – wie z.B. in Augsburg am Eiskanal – werden 18 bis 25 Tore aufgehängt. Sie müssen von den Sportlern, Sportlerinnen so rasch wie möglich befahren werden, teils mit, teils gegen die Strömung. Also mit Abwärts- bzw. Aufwärtstoren (grün/rot) – was angesichts der Hindernisse und Wellen oft sehr schwierig ist.

Wer die Torstangen berührt oder gar ein Tor verpasst hat, bekommt dafür Strafsekunden. Die Strecken sind meist ca. 300 bis 350 Meter lang, sodass die Zuschauer das Slalom-Rennen hautnah verfolgen können.

Grundsätzlich unterscheidet man im Kanu-Slalom zwischen dem Kajak und dem Canadier. Der Kajak (K1) wird sitzend mit einem Doppelpaddel fortbewegt und sowohl von männlichen als auch von weiblichen Sportlern gefahren. Der Canadier wird kniend mit einem Stechpaddel gefahren. Den Canadier gibt es als Canadier-Einer (C1) und Canadier-Zweier (C2) und wird ebenfalls von männlichen und weiblichen Sportlern gefahren. Die Boote werden ohne Steuerungseinrichtung gefahren. Richtungsänderungen werden ausschließlich mit dem Paddel vorgenommen. Die Boote sind gegen Wassereinbruch mit einer Spritzdecke verschlossen.
Die Disziplin Canadier Zweier Herren sind nicht mehr im olympischen Programm vorgesehen. Zusätzlich ist der Zweier-Canadier mixed im Programm der Deutschen Meisterschaften; bei den Weltmeisterschaften ist der C2-mixed seit 2017 wieder dabei.

In den einzelnen Kanuslalom Bootsklassen gelten die folgenden Mindestmaße:

Kajak-Einer Canadier-Einer Canadier-Zweier
Länge 3,50 m / 3,50 m / 4,10 m
Breite 0,60 m / 0,60 m / 0,75 m
Gewicht 9,0 kg / 9,0 kg / 15,0 kg

Beim Kanuslalom geht es darum eine Strecke möglichst schnell und fehlerfrei zu befahren. Dabei sind die grün markierten Tore flussabwärts und die roten Tore flussaufwärts zu befahren. Die Torstangen dürfen nicht berührt werden, dies führt zu 2 Strafsekunden. Wird ein Tor ausgelassen oder falsch herum befahren gibt es 50 Strafsekunden. In einem Rennen fährt jeder die Strecke zweimal, wobei der bessere Lauf in die Wertung kommt. Neben den beiden Alterskategorien erfolgt die Wertung in 6 Bootsklassen, jeweils dem Kajak-Einer (sitzend mit Doppelpaddel) dem Canadier-Einer (kniend mit Stechpaddel) und dem Canadier Zweier jeweils für Damen und Herren.

Zusätzlich zu den Einzelwettbewerben gibt es Mannschaftsrennen. Eine Mannschaft besteht aus drei Booten der gleichen Bootsklasse, die gleichzeitig die Strecke befahren. Die Fahrzeit wird gemessen vom Start des ersten bis zur Zielankunft des letzten Bootes. Die Strafsekunden jedes einzelnen Bootes werden zur Gesamtzeit addiert.

Marianne Stenglein / Referentin für Presse / 13.05.2019

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