Sideris Tasiadis: „Ich bin mir meiner Verantwortung bewusst“
In Tokio startet Sideris Tasiadis zum dritten Mal bei Olympischen Spielen. Er weiß um seine große Aufgabe für den Verband.
Er ist gereift und bodenständig. Er ist ein Typ, der gern auch seinen eigenen Weg geht. Sideris Tasiadis. Der griechisch-stämmige Augsburger beherrscht in seinem Canadier-Boot das wilde Wasser wie kaum ein anderer. Ihm wird nachgesagt, er kann das Wasser lesen, wie kaum ein anderer. Sein Training teilt er sich mittlerweile gern selbst ein. „Das hat sich über die Jahre so entwickelt. Ich mache mir Gedanken, wie kann ich besser werden?“ Er will nicht jedes Jahr das gleiche trainieren. Denn, so stellte er fest, „ich bin nicht besser geworden. Ganz im Gegenteil. Meine Leistungskurve wurde immer schlechter, obwohl ich das Gleiche trainiert hatte.“ Er wollte neue Reize setzen. „Und das habe ich dann einfach gemacht.“ Auch, obwohl er wusste, dass es ein Risiko ist.
Generell, so sagt Tasiadis, sei er ein risikobereiter Mensch. „In unserem Sport muss man es sowieso sein. Da hilft es nicht, auf Sicherheit zu fahren.“ Aber seine Berufskarriere betreffend, liebt der 31-Jährige eher die Sicherheit. Wählte eine Laufbahn bei der Polizei, ist bereits Polizeiobermeister. „Wenn ich mit Kanuslalom aufhöre, habe ich nahtlos bei der Polizei eine Arbeitsstelle und muss nicht erst lange suchen. Dann habe ich mein monatliches Gehalt und weiß, wovon ich meine Miete bezahlen kann.“
Risikoreiche Sportarten betreibt er aber nicht. „Die Verletzungsgefahr ist mir zu hoch. Meine Sportkarriere könnte gefährdet sein.“ Im Urlaub fährt er mit Freundin Denise und seiner Hündin Milou gern in die Berge zum Wandern. Wildwasserkanäle befährt er dann nicht. „Wenn ich Urlaub habe, dann hat mein Boot auch Urlaub“, sagt er lachend und ergänzt, „meine Freundin findet das auch gut.“
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Marianne Stenglein , Referentin für Presse, Kanu Schwaben Augsburg, 28.6.2021 Quelle DKV U. Büttner