Weltcup Finale am Eiskanal - Zweimal Weltcup-Silber für die deutschen Kajak-Boote – Ricarda Funk Gesamtweltcup-Vierte

05.09.2025 22:38
von Marianne Stenglein

Zweimal Weltcup-Silber für die deutschen Kajak-Boote – Ricarda Funk Gesamtweltcup-Vierte

Zweimal Weltcup-Silber für die deutschen Kajak-Boote – Ricarda Funk Gesamtweltcup-Vierte

Elena Lilik und Noah Hegge (beide Kanu Schwaben Augsburg) paddeln beim Weltcup-Finale am Eiskanal in Augsburg auf den silbernen Rang. Doch gestartet waren die Wettkämpfe mit einer großen Enttäuschung: Die bis dato Gesamtweltcup-Führende Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach) scheidet im Kajak-Halbfinale als 13. aus und vergibt sich damit den Gesamtsieg. Damit war der Traum, vor heimischen Publikum ihren vierten Weltcupgesamtsieg im Kajak einzufahren, eigentlich schon geplatzt. Eigentlich, weil es noch eine theoretische Chance gab. Doch am Ende reichte es nur noch für den vierten Platz im Gesamtweltcup.

Noah Hegge verpasste um 0,16 Sekunden seinen zweiten Weltcup-Sieg. Dem Ärger über sich selbst machte der 26-Jährige bereits nach dem Zieleinlauf Luft. Er wusste nicht, wozu seine Zeit reichen würde, aber die zwei Strafsekunden wegen einer Torstabberührung sind bei den Kajak-Herren meist zu viel, um eine Chance auf einen Podestplatz zu haben. So lieferten der Sieger Anatole Delassus und der Dritte Titouan Castryck (beide Frankreich) fehlerfreie Läufe ab. „Ich wusste ja nicht, was die anderen machen, deshalb habe ich mich über meinen Fahrfehler ziemlich geärgert“, der ihm beim Einstieg passiert war. Um so schöner sei es gewesen, dass es am Ende noch zu Platz zwei gereicht habe. Nach vielen Rückschlägen im Kajak in der Vergangenheit, folgte nun nach seinem ersten Weltcup-Sieg in dieser Saison ein zweiter Platz. „Seit letztem Jahr habe ich viel an meiner Performance gearbeitet.“ Er habe sich gefestigt. Im nach-olympischen Jahr komme ich wieder gut in meinen Wettkampfmodus hinein. Das war nicht vorhersehbar. Deshalb freue ich mich super, dass es aktuell so gut klappt.“ Dennoch, so merkte er an, „bisschen konstanter könnte es sein. Aber heute war es ein sehr guter Wettkampftag, mit dem ich mehr als zufrieden bin.“

Elena Lilik hat sich nun nach ihrem Weltcupsieg im Canadier vorige Woche in Tacen (Slowenien) auch im Kajak eindrucksvoll zurückgemeldet. „Es ist einfach geil, sich auch in dieser kategorie zu bestätigen. Es macht einfach unglaublich viel Spaß zurzeit“, sagte die 26-Jährige. Heute geholfen habe ihr auch die tolle Stimmung am Kanal, wie sie sagte. „Wenn es im Körper so ein bisschen bebt, dann hilft es einem, ein bisschen am Ball zu bleiben. Es war heute wichtig, jede Stelle gut abzuarbeiten, dann aber auch wieder zu pushen. Und das hat ganz gut funktioniert.“ Der gehangene Kurs sei sehr schwierig gewesen, „mir als Lokalmatadorin ging es schon nicht so gut mit der Strecke“. Eindrucksvoll gewonnen hatte die Britin Kimberley Woods mit einer Zeit von 104,55 Sekunden. Bronze ging an ihre Landsfrau Lois Leaver.

Hannes Aigner (Augsburger KV) und Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) und hatten ebenfalls das Finale erreicht. Beide konnten jedoch kein drittes Mal einen sauberen Lauf hinunterzaubern. Am Ende landeten sie auf den Rängen acht und zwölf.

Dass Ricarda Funk den Kurs sehr gut fahren konnte, bewies sie als Vorlauf-Erste mit einer Zeit von 106,71 Sekunden. Damit hätte die 33-Jährige auch das Halbfinale gewonnen. Doch es sollte anders kommen. Mit zwei Torstabberührungen im Gepäck, und damit einer zu viel, landete die Rheinländerin auf dem 13. Platz im Halbfinale und verpasste um 0,12 Sekunden den Endlauf der besten Zwölf. „Es ist sehr schade. Der Gesamtsieg war zum Greifen nahe, wenn man nach vier von fünf Wettkämpfen führt“, sagte sie und ergänzte, „der letzte Weltcup zählt doppelt, und da muss man einfach abliefern. Und das habe ich heute nicht auf den Punkt gebracht. Der erste Lauf war sehr gut, der hat gesessen – leider zum falschen Zeitpunkt“.

Bereits der Start ihres Halbfinals lief nicht optimal. „Und dann habe ich die Ruhe nicht bewahrt. Ich musste mich gleich an den Toren zwei und drei durchkämpfen.“ Aber das könne man mit einem restlichen guten Lauf noch gut verkraften. „Dann hatte ich leider das Pech, Tor sechs leicht mit der Schulter zu streifen. Dann wusste ich: Das könnte eine enge Kiste werden. Und dann hat die Rückwärtsdrehung nicht gesessen.“ Der restliche Lauf sei Schadensbegrenzung gewesen, „ich hatte gehofft, dass es noch reicht. Es ärgert mich brutal, weil ich hier zuhause sehr gerne im Finale gefahren wäre“, denn alle seien da, Freunde, Familie all ihre Fans.

Der dritte deutsche Kajakfahrer, Stefan Hengst (KR Hamm) hatte wegen zwei Torstabberührungen, verbunden mit vier Strafsekunden, als Halbfinal-19. den Endlauf der besten Zwölf verpasst.

Am morgigen Samstag finden die Vorläufe, Halbfinals und Finals im Canadier-Einer der Damen und Herren statt. Beginn ist 9.55 Uhr. Am Sonntag werden die Wettkämpfe im Cross ausgetragen. Text: Uta Büttner

https://www.ardmediathek.de/br/br24sport

Live-Ergebnisse: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/augsburg-2025/results

Live-Streaming ICF: https://www.canoeicf.com/canoe-slalom-world-cup/augsburg-2025/watch-live

Siegerehrung der Kajak Einer Damen . 1. Platz Kimberley Woods GBR / 2. Platz Elena Lilik / GER Kanu Schwaben Augsburg / 3. Platz Lois Leaver GBR

Siegerehrung der Kajak Einer Herren. 1. Platz Anatole Delassus /FRA 2. Platz Noah Hegge  GER Kanu Schwaben Augsburg / 3. Platz Titouan Castryck / FRA

Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / 5.9.2025 Text Uta Büttner / Fotos Thomas Lohner

Zurück

German English