WM in Pau Tag 4

30.09.2017 07:01
von Marianne Stenglein

Die Deutschen hatten nur ein C 2 Boot im Finale mit Behling-Becker und dieses holte auf der tückischen Strecke den dritten Platz. Die Franzosen holten auf ihrer Heimstrecke den Doppelsieg mit Platz eins und zwei.

Bei den Kajak Einer Herren waren Sebastian Schubert vom KR Hamm und Alexander Grimm Kanu Schwaben zwar schnell unterwegs aber letztendlich gab es keine Medaille für die beiden Deutschen. Sebastian ärgerte sich sehr über die Holz Medaille - wie der vierte Platz oft genannt wird - und Alex war fassungslos als er im Ziel eintraf und seine Zeit mit den 54 Strafsekunden sah. Zwei Torstabberührungen und oben darauf noch einen Fünfziger das war hart.

Die französische Sportministerin sah sich die Rennen in Pau mit weiterer Prominenz live an. Frisch aus Augsburg eingetroffen war außerdem der Stadtrat und Referent für Sport Dirk Wurm. Hier noch die Details:

Robert Behling/Thomas Becker holen WM-Bronze in Pau

Die Merseburger Robert Behling und Thomas Becker haben heute bei den Weltmeisterschaften der Slalomkanuten in Pau (Frankreich) die Bronzemedaille gewonnen. Sebastian Schubert (Hamm) paddelte nur knapp an einer weiteren Medaille am ersten Finaltag vorbei.

Hinter den Franzosen Gauthier Klauss/Matthieu Peche und den slowakischen Olympiasiegern Ladislav und Peter Skantar kämpften sich Robert Behling und Thomas Becker im Canadier-Zweier auf den dritten Rang. „Es war einfach ein unglaubliches Zittern hier unten“, sagte Thomas Becker, der mit seinem Zweierpartner nach dem Finallauf im Ziel noch auf sechs starke Boote warten musste, „ich glaube, ich war noch nie so aufgeregt wie heute, es ist einfach ein so geiles Gefühl.“ Robert Behling zollte den siegreichen Franzosen Respekt: „Dass die mit Berührung noch so viel schneller sind, das kann man nur neidlos anerkennen. Wir sind trotzdem mit unserem Lauf zufrieden. Wir hatten in der Kurve etwas Pech mit dem Wasser, aber dafür sind wir astrein gefahren. Zum Saisonabschluss mit Medaille nach Hause – besser kann es gar nicht sein.“ Kai und Kevin Müller (Halle/S.) fehlten als Elften im Semifinale 0,25 Sekunden zum Einzug in die Entscheidung. Die amtierenden Weltmeister Franz Anton/Jan Benzien hatten durch einen Torfehler und die daraus folgende große Zeitstrafe bereits in der ersten schwierigen Kombination an Tor drei alle Chancen eingebüßt, sie wurden am Ende 16..

Im Kajak-Einer der Herren verpasste Sebastian Schubert (Hamm) nur um 0,24 Sekunden die ersehnte Medaille und wurde Vierter, wie zuletzt auch bei der EM im Frühjahr oder beim Heimweltcup in Augsburg. „Es lief gut, ich bin gut gefahren, aber dass ich jetzt schon wieder Vierter werde, geht mir heftig auf den Sack“, fand der enttäuschte 29-Jährige im Ziel klare Worte, „ich habe alles gegeben, eine halbe Sekunde hinter dem Ersten ist ein bisschen ärgerlich.“ Die Tschechen feierten dagegen mit Ondrej Tunka und Vit Prindis einen Doppelsieg, Bronze ging an Ex-Weltmeister Peter Kauzer (Slowenien). Alexander Grimm (Augsburg) war nach einem starken Semifinallauf ebenfalls im Finale vertreten, leistete sich dort aber zu viele Fehler und wurde Zehnter. „Ich wollte mich eigentlich schon noch verbessern, es war noch Potential da. Das ist halt ein Finale, man hat nur die eine Chance, es hat nicht geklappt“, war der Olympiasieger von 2008 enttäuscht. Fabian Schweikert (Waldkirch) legte im Halbfinale ebenfalls einen engagierten Auftritt hin, mit Rang 20 im 40-er Weltklassefeld durfte auch er am Ende zufrieden sein.

Ohne deutsche Beteiligung ging das Finale der Damen im Canadier-Einer über die WM-Bühne. Andrea Herzog und Lena Stöcklin (beide Leipzig) schieden auf den Plätzen 16 und 23 im Halbfinale aus. Birgit Ohmayer (Augsburg) war bereits am Mittwoch in der Qualifikation hängen geblieben. Junioren-Weltmeisterin Herzog ging allerdings durch eine Erkältung geschwächt auf den Kurs im Stade d’eaux vives. „Ich habe überhaupt keine Kraft mehr, ich bekomme kaum Luft und mir ist total schwindlig“, sagte die 17-Jährige, „deswegen bin ich bin froh, dass ich im Ziel angekommen bin und dass jetzt alles vorbei ist.“ Zum WM-Titel paddelte die Britin Mallory Franklin vor Tereza Fiserova (Tschechien) und der Brasilianerin Ana Satila.

Zum Abschluss der Welttitelkämpfe stehen morgen noch die Entscheidungen im Kajak-Einer der Damen und im Canadier-Einer der Herren auf dem Programm.

Ergebnisse, WM in Pau, 1. Finaltag

Herren, Kajak-Einer: 1. Ondrej Tunka (CZE) 91,84 (0), 2. Vit Prindis (CZE) 91,86 (0), 3. Peter Kauzer (SLO) 92,13 (2), 4. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 92,37 (0), 5. Boris Neveu (FRA) 92,51 (0), 6. Joseph Clarke (GBR) 93,34 (0), ... 10. Alexander Grimm (GER/Augsburg) 150,06 (54), im Halbfinale ausgeschieden: 20. Fabian Schweikert (GER/Waldkirch) 96,70 (2).
Canadier-Zweier: 1. Gauthier Klauss/Matthieu Peche (FRA) 105,30 (2), 2. Ladislav Skantar/Peter Skantar (SVK) 105,37 (0), 3. Robert Behling/Thomas Becker (GER/Schkopau) 106,15 (0), 4. Jonas Kaspar/Marek Sindler (CZE) 106,36 (0), 5. Nicholas Scianimanico/Hugo Cailhol 107,53 (2), 6. Marcin Pochwala/Piotr Szczepanski (POL) 107,83 (0), ... im Halbfinale ausgeschieden: 11. Kai Müller/Kevin Müller (GER/Halle) 115,60 (2), 16. Franz Anton/Jan Benzien (GER/Leipzig) 159,77 (50).
Damen, Canadier-Einer: 1. Mallory Franklin (GBR) 109,09 (0), 2. Tereza Fiserova (CZE) 113,21 (0), 3. Ana Satila (BRA) 114,29 (2), 4. Eilidh Gibson (GBR) 116,62 (2), 5. Rosalyn Lawrence (AUS) 117,73 (2), 6. Jessica Fox (AUS) 119,72 (6), ... im Halbfinale ausgeschieden: 16. Andrea Herzog (GER/Leipzig) 127,00 (6), 22. Lena Stöcklin (GER/Leipzig) 137,48 (6), in der Qualifikation ausgeschieden: 31. Birgit Ohmayer (GER/Augsburg).

Marianne Stenglein / Ref. Für Presse / Quelle DKV

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