WM Ivrea 2. Finaltag
Leider konnten die DKV Kanuten keine Medaille herausfahren.
Die Schwabenkanuten Elena Apel und Leo Bolg fuhren sich auf die Plätze 10. (C 1 Damen Finale) und 12. (K 1 Herren Semifinale). Thomas Strauß vom Nachbarverein fuhr sich auf den 9. Platz (K 1 Herren Finale). Pech hatte Anne Bernert mi dem 30. Platz im C 1 Halbfinale.
Das deutsche Nachwuchsteam konnte bei der WM im italienischen Ivrea auch am zweiten Finaltag keine Einzelmedaille mit nach Hause bringen. Andrea Herzog schrammt knapp am Podest vorbei, genau wie gestern schon Anna Faber. Letztlich bleiben dem Nationalteam Gold und Bronze aus den Mannschaftsentscheidungen.
Bereits am Samstag, dem ersten Finaltag, hatten knappe Entscheidungen den Deutschen oft einen Strich durch die Rechnung gemacht. Anna Faber (Dormagen) im Kajak-Einer der U23 verpasste eine Podiumsplatzierung um nur sechs Hundertstelsekunden und wurde vierte. Die Augsburgerin Elena Apel reihte sich direkt dahinter ein. Auch bei ihr wäre mit einem fehlerfreien Lauf eine Platzierung unter den Medaillenrängen möglich gewesen. Ebenfalls eng war die Halbfinalentscheidung bei den Junioren im Canadier-Einer. Leo Braune aus Halle konnte um nur eine Zehntelsekunde keinen Finalplatz ausfahren. Er belegte den elften Platz.
Das Muster des Vortages zog sich auch durch den Sonntag. Im ersten Rennen des Tages konnten sich Elena Apel und Andrea Herzog auch im Canadier-Einer der U23 für den Finallauf qualifizieren. Im Finale hatte Apel einige Schwierigkeiten im eckig gehangenen unteren Streckenabschnitt. Sie verpasste zwei Tore und kassierte insgesamt 104 Strafsekunden. Damit war nichts mehr zu holen. Sie beendete die WM mit Platz zehn. Herzog, die im Semifinale einen sauberen Lauf zeigte und somit als drittletzte startete, musste leider an Tor drei eine 2 Sekunden Strafe einstecken. Mit leichtem Rückstand ging es in den unteren Streckenteil. Dort lief nicht alles nach Plan und sie wurde von einer Welle kurz festgehalten. Am Ende reichte es nicht ganz für das Podium und sie landete auf dem undankbaren vierten Platz. Dennoch war sie nicht ganz unzufrieden: „Ich weiß, dass ohne die kleinen Fehler eine Medaille drin gewesen wäre. Natürlich hätte ich mir einen Podestplatz gewünscht, aber ich bin noch jung und auf dem Treppchen stehen deutlich ältere. Da kann ich mit Platz vier eigentlich schon ganz zufrieden sein“ sagt die 18-jährige dreifache Junioren-Weltmeisterin des vergangenen Jahres.
Im Halbfinale der Kajak-Herren U23 musste Augsburger Leo Bolg ebenfalls miterleben, wie zwei Zehntelsekunden über einen Finalplatz unter den ersten zehn Fahrern entscheiden können. Trotz fehlerfreien Laufs belegte er Rang zwölf. Lukas Stahl aus Hamm wurde ebenfalls der untere Streckenabschnitt zum Verhängnis. Auch er wurde durch eine Walze länger als gewollt festgehalten und verlor dadurch wertvolle Zeit. Er landete schließlich auf Platz 23. Für den dritten Deutschen, Thomas Strauß aus Augsburg, lief es besser. Mit Platz sechs zog er in den finalen Entscheidungslauf ein. Dass dort auf volles Risiko gefahren werden muss, war klar. Ohne eine besonders enge Linie, würde man gegen die starke Konkurrenz nichts ausrichten können. Leider war das Glück nicht auf seiner Seite und er kassierte eine 50 Sekunden Zeitstrafe, da er durch die knappe Linie ein Tor nicht korrekt befuhr. Er reihte sich auf dem neunten Platz ein.
Am Nachmittag starteten die verbliebenen Junioren in ihre Rennen. Auch die Canadier-Damen stellte die Strecke vor einige Probleme. Die Leipzigerinnen Zola Lewandowski und Nele Bayn mussten jeweils Zeitstrafen durch ausgelassene Tore hinnehmen. Bayn belegte den 22., Lewandowski den 30. Rang. Auch die Kajak-Einer Junioren kamen nicht fehlerfrei den Wildwasserkanal herunter. Mit jeweils einer Torstabberührung konnten sie der starken Konkurrenz nichts entgegensetzen. Tim Bremer aus Gladbeck belegte Platz 17. Ihm folgten Joschua Dietz auf Rang 18 und Maxi Dilli (beide Bad Kreuznach) als 26.
Zuletzt hatte es Zoë Jakob aus Schwerte in der Hand, ob das Deutsche Nachwuchs-Team doch noch eine Einzelmedaille bei dieser WM mit nach Hause nehmen könne. Doch leider passierten auch der Europameisterschafts-Dritten des vergangenen Jahres im Finallauf ein paar kleinere Fehler, sodass sie nicht mehr auf die Linie zurückfand. Beim Sieg der Tschechin Gabriela Satkova, belegte die Canadier-Spezialisten Rang neun.
Insgesamt bleibt es damit für das deutsche Junioren- und U23-Nationalteam bei den beiden Mannschaftsmedaillen. Die U23-Fahrer im Canadier-Einer holten bereits am Dienstag den Weltmeistertitel. Die Kajak-Junioren nahmen am selben Tag Bronze mit nach Hause.
Nachwuchs-Bundestrainer Eric Mendel blickt trotzdem zuversichtlich auf die kommende Europameisterschaft in Bratislava: „Natürlich können und dürfen wir mit dem Gesamtergebnis nicht zufrieden sein. Wir werden die WM jetzt erst einmal sacken lassen, analysieren und dann in vier Wochen erneut angreifen. Das Trainerteam ist überzeugt, dass es in der Slowakei besser laufen kann.“ Die U23-Mannschaft überzeugte mit 7 von 12 Finalplatzierungen, ein Ergebnis, welches in den letzten Jahren selten erreicht wurde. „Leider haben wir diese Bilanz nicht auch bei den Junioren erzielen können. Die Chemie im Team stimmt, wir sind eine starke Mannschaft. Ziel muss es sein, diese Energie mit dem nötigen Selbstvertrauen auch auf das Wasser zu bringen.“
Ergebnisse Sonntag:
Damen, Canadier-Einer U23: 1. Nadine Weratschnig (AUT) 94,37 (2), 2. Kimberley Woods (GBR) 98,17 (0), 3. Noemie Fox (AUS) 99,18 (2), 4. Andrea Herzog (GER) 101,13 (2), 10. Elena Apel (GER) 216,23 (104); Im Halbfinale ausgeschieden: 30. Anne Bernert (GER) 264,94 (154)
Herren, Kajak-Einer U23: 1. Jakob Weger (ITA) 77,22 (0), 2. Bradley Forbes-Cryans (GBR) 77,26 (0), 3. Erik Holmer (SWE) 80,85 (2), 9. Thomas Strauss (GER) 132,83 (52); Im Halbfinale ausgeschieden: 12. Leo Bolg (GER) 82,20 (0), 23. Lukas Stahl (GER) 85,97 (2)
Damen, Canadier-Einer Juniorinnen: 1. Gabriela Satkova (CZE) 100,45 (0), 2. Marta Bertoncelli (ITA) 101,24 (2), 3. Sona Stanovska (SVK) 104,55 (2), 9. Zoe Jakob (GER) 114,30 (4); Im Halbfinale ausgeschieden: 22. Nele Bayn (GER) 174,95 (60), 30. Zola Lewandowski (GER) 297,22 (156)
Herren, Kajak-Einer Junioren: 1. Jan Barta (CZE) 79,40 (0), 2. Anatole Delassus (FRA) 80,32 (0), 3. Tomas Zima (CZE) 81,00 (2); Im Halbfinale ausgeschieden: 17. Tim Bremer (GER) 87,85 (2), 18. Joshua Dietz (GER) 88,18 (2), 26. Maximilian Dilli (GER) 91,81 (2)
Ergebnisse Samstag:
Herren, Canadier-Einer U23: 1. Vaclav Chaloupka (CZE) 80,57 (0), 2. Raffaello Ivaldi (ITA) 81,28 (0), 3. Cedric Joly (FRA) 83,91 (0), … 7. Timo Trummer (GER) 90,22 (6), 8. Leon Hanika (GER) 91,92 (6); Im Halbfinale ausgeschieden: 13. Lennard Tuchscherer (GER) 89,71 (2)
Damen, Kajak-Einer U23: 1. Camille Prigent (FRA) 89,31 (2), 2. Lisa Leitner (AUT) 92,64 (2), 3. Kimberley Woods (GBR) 94,91 (2), 4. Anna Faber (GER) 94,97 (2), 5. Elena Apel (GER) 95,28 (4); Im Halbfinale ausgeschieden: 15. Andrea Herzog (GER) 98,89 (6)
Herren, Canadier-Einer Junioren: 1. Miquel Trave (ESP) 81,98 (0), 2. Flavio Micozzi (ITA) 85,82 (0), 3. Nicolas Gestin (FRA) 86,23 (2); Im Halbfinale ausgeschieden: 11. Leo Braune (GER) 93,95 (0), … 13. Hannes Seumel (GER) 95,50 (2), … 19. Julian Lindolf (GER) 99,57 (6)
Damen, Kajak-Einer Juniorinnen: 1. Eva Alina Hocevar (SLO) 89,67 (0), 2. Sona Stanovska (SVK) 93,23 (0), 3. Naemi Braendle (SUI) 94,20 (4); Im Halbfinale ausgeschieden: 13. Nele Gosse (GER) 106,36 (4), … 30. Franziska Hanke (GER) 252,24 (152); In der Qualifikation ausgeschieden: 35. Annkatrin Plochmann (GER) 148,11 (50)
Quelle P. Reichenbach
Marianne Stenglein / Referentin für Presse / 22.07.2018