WM Slalom Qualifikation in Markkleeberg - zweites Wochenende gestartet
Nationale WM-Qualifikation - Favoriten vorne dabei

WM-Qualifikation Kanuslalom: Funk und Herzog nach vier Rennen ungeschlagen
Ricarda Funk (KSV Bad Kreuznach & Kanu Schwaben) und Andrea Herzog (Leipziger KC) haben in ihren Spezialdisziplinen auch das vierte von sechs Rennen bei der WM-Qualifikation in Markkleeberg am Freitag gewonnen. Ebenfalls vorzeitig für das WM-Team qualifiziert hat sich Sideris Tasiadis (Kanu Schwaben Augsburg) mit seinem zweiten Platz am Freitag.
Alle drei können nun entspannt die letzten beiden Qualifikationsrennen im Kanuslalom am heutigen Samstag angehen. Kajakspezialistin Funk sei happy mit ihrem Rennen gewesen. Das ist für die Tokio-Olympiasiegerin und zweifache Weltmeisterin immer am wichtigsten. „Im oberen Abschnitt war ich wirklich in meinem Lauf drin. Es war das, was man immer so gern hätte, aber leider nie erzwingen kann.“ An ein, zwei Stellen sei sie noch auf Nummer sicher gegangen. Morgen sei es an der Zeit für sie, aus der Komfortzone zu kommen, „bisschen mehr Risiko. Wenn es daneben geht, geht es daneben. Irgendwann muss man das im Wettkampf üben.“
Neben dem Sieg sei Canadierspezialisten Herzog vor allem mit ihrem heutigen Lauf relativ zufrieden, „obwohl die Arme von Augsburg doch noch sehr schwer und hart sind. Es läuft alles gerade nicht so leicht.“ In den letzten beiden Rennen stehe nun der Spaß im Vordergrund. „Ich möchte die Strecke, die dann hängt, als Challenge für mich sehen, noch einmal schauen, was ich fahren kann. Das beste Training ist immer unter Wettkampfbedingungen.“ Zudem hat die Leipziger am Sonntag auch Chancen, sich im Kajak-Cross in das WM-Team zu fahren. „Mal schauen, wie das läuft. Ich trainiere das jetzt noch nicht so lange.“ Nach dem guten Abschneiden im Einzelzeitfahren am vergangenen Wochenende in Augsburg heißt es nun, in den Kopf-an-Kopf-Rennen zu bestehen. „Das Gegeneinanderfahren ist noch einmal eine ganz andere Nummer. Das habe ich auch noch nicht so viel trainiert. Ich glaube, da ist alles offen.“ Ein kleines weiteres Handicap hat sie dabei auch, denn ihr Kajak-Cross-Boot wurde in einer Nummer zu groß angeliefert. „Ich komme aber erstmal damit klar, das ist die Hauptsache“, sagte die Tokio-Olympia-Dritte und zweifache Weltmeisterin.
Canadierspezialist Sideris Tasiadis ist der Coup des vierten Sieges nicht gelungen. Dennoch: Mit Platz zwei kann er die letzten beiden Wettkämpfe wegen vorzeitiger Qualifikation ebenfalls zum Austesten nutzen. Er sehe, wie gut das Wintertraining ihn vorangebracht hätte, sagte der Weltmeister von 2022. Sein Trainer Paul Böckelmann habe bei ihm immer noch etwas gefunden, wodurch er noch drei Prozent mehr aus sich herausholen könne. „Das ist schon eine Kunst, dass der Trainer das sieht.“ Was seine Leistung international bedeute, könne er aktuell nicht sagen. „Die Konstanz ist bei mir schon da. Das ist das Wichtige.“
Im Kajak-Herren-Bereich wurde die Rangfolge nach dem vierten Qualifikationsrennen ordentlich durchmischt. So siegte diesmal Stefan Hengst (KR Hamm) vor Hannes Aigner und Vinzenz Hartl (beide Augsburger KV). Der bisher Erstplatzierte und Olympia-Teilnehmer Noah Hegge (Kanu Schwaben Augsburg) landete auf Platz neun.
Bei den Kajak-Damen zeichnet sich der zweite Platz im Team für Emily Apel (Kanu Schwaben Augsburg) nach ihrem erneuten zweiten Platz hinter Funk ab. Bei den C1-Damen dürfte der zweite Platz im Gesamtklassement von Nele Bayn (Leipziger KC) nicht mehr angreifbar sein. Leider konnte Elena Lilik bei den Qualifikationsläufen wegen ihrer erfolgten Hand-OP bei den nationalen Qualifikationsrennen nicht mit eingreifen, aber sie hat noch die Möglichkeit sich nachträglich zu qualifizieren.
Im Canadier-Herrenteam hat Lennard Tuchscherer (Leipziger KC) mit seinem Sieg beste Chancen, sich in das WM-Team zu paddeln. Um den Gesamtplatz drei könnte ein Kampf zwischen Timo Trummer und seinem Schwager Hannes Trummer entfachen.
Wir drücken unseren Schwabenstarterinnen und Startern für die weiteren Rennen ganz fest die Daumen!
Marianne Stenglein / Kanu Schwaben Augsburg / Presse / Text Uta Büttner, Fotos Marianne Stenglein