Auch im Kajak-Einer der Herren stand letztlich ein Silberrang für das DKV-Team zu Buche. Peking-Olympiasieger Alexander Grimm (Augsburg) war als Halbfinalschnellster als Letzter ins Finale gestartet und zeigte vor dem begeisterten heimischen Publikum eine starke Vorstellung in dieser traditionell am stärksten umkämpften Kategorie. Nur Frankreichs Weltmeister Boris Neveu zauberte eine noch schnellere Fahrzeit auf den Kurs und holte sich auch den kontinentalen Titel. Die Bronzemedaille sicherte sich der Slowake Andrej Malek. „Ich bin ins Ziel gekommen und wusste, dass es ein toller Lauf war“, erzählte Alexander Grimm, „ich bin total happy, es war immer mein großes Ziel, auch einmal bei einer EM oder WM eine Medaille zu gewinnen. Das Starterfeld ist so eng beisammen, die Konkurrenz ist immer stärker geworden – es hat heute alles geklappt und ich bin superglücklich mit dem zweiten Platz.“ Der Olympiadritte von London, Hannes Aigner, schaffte ebenfalls den Finaleinzug, kassierte aber nach einem nicht vollständig passierten Tor im unteren Streckenteil 50 Strafsekunden und wurde 14.. „Ich hab bei Tor 17 ein paar Probleme gehabt, die Kurve nicht so eng bekommen, wie ich das wollte – so kam die Wertung zustande. Bei dieser schweren Strecke weiß man, dass dieses Risiko besteht, darum sehe ich das jetzt nicht gelassen, es ist aber auch kein Weltuntergang“, so der Augsburger. Teamkollege Sebastian Schubert (Hamm) verpasste nach zwei Berührungen im Halbfinale als 19. den Finaleinzug.
Im Canadier-Einer der Damen paddelte EM-Debütantin Kira Kubbe (Luhdorf-Roydorf) auf einen respektablen achten Platz. Die 16-Jährige, die in diesem Jahr erstmals den Sprung ins deutsche A-Team schaffte, paddelte im Finale einen guten oberen Streckenteil, in der Kurve des in U-Form gebogenen Kurses in Markkleeberg unterlief ihr aber ein schwerer Fehler, der die Hoffnung auf eine noch bessere Platzierung zunichtemachte. „Ich hatte den Finaleinzug nicht erwartet, bin relativ frei an diesen Wettbewerb herangegangen. Ich wollte hier mein Bestes geben und das hat, denke ich, ganz gut funktioniert. Trotzdem ärgere ich mich ein bisschen, weil mir an einer relativ leichten Stelle ein großer Fehler passiert ist, durch den ich ordentlich Zeit liegen gelassen habe“, sagte Kira Kubbe. Andrea Herzog (Meißen) fuhr im Halbfinale krankheitsgeschwächt auf den zwölften Platz. Die Medaillen gingen an Kimberley Woods, Mallory Franklin (beide Großbritannien) sowie die Spanierin Nuria Vilarrubla.
Am Abend sicherten sich die deutschen Kajak-Herren Hannes Aigner, Alexander Grimm und Sebastian Schubert im Teamwettbewerb den Titel, distanzierten dabei die Mannschaften Großbritanniens und Italiens. „Ein Titel in der Mannschaft ist der Hammer, der ist schon einiges wert“, freute sich Sebastian Schubert, der nach seinem Halbfinale im Einzel noch auf dem Wasser enttäuscht das Paddel weggeworfen hatte, „es hat alles gut geklappt, wir sind eine sehr harmonische Gruppe, verstehen uns auch neben dem Sport, da ist das jetzt umso schöner.“ Knapp am Podest vorbei paddelten die Damen im Canadier-Einer, die beim Erfolg der Spanierinnen Vierte wurden. Die Herren im Canadier-Einer beendeten ihren Mannschaftswettbewerb als Sechste, hier gewannen die Slowaken um den zweifachen Olympiasieger Michal Martikan.
Quelle:DKV PM Deutscher Kanuverband
Ergebnisse, EM in Markkleeberg, zweiter Tag, Finale
Herren, Kajak-Einer: 1. Boris Neveu (FRA) 90,80 (0), 2. Alexander Grimm (GER/Augsburg) 92,07 (0), 3. Andrej Malek (SVK) 94,02 (2), 4. Daniele Molmenti (ITA) 94,14 (0), 5. Peter Kauzer (SLO) 94,71 (0), 6. Jiri Prskavec (CZE) 95,72 (2), … 14. Hannes Aigner (GER/Augsburg) 145,49 (50), im Halbfinale ausgeschieden: 19. Sebastian Schubert (GER/Hamm) 98,82 (4). Team-Wettbewerb: 1. Deutschland (Aigner, Grimm, Schubert) 105,76 (2), 2. Großbritannien (Hounslow, Clarke, Forbes-Cryans) 108,01 (0), 3. Italien (Molmenti, Romeo, de Gennaro) 109,81 (2).
Canadier-Einer: 1. Benjamin Savsek (SLO) 97,70 (2), 2. Sideris Tasiadis (GER/Augsburg) 98,15 (2), 3. Matej Benus (SVK) 100,18 (0), 4. Luka Bozic (SLO) 100,42 (0), 5. Alexandr Lipatov (RUS) 102,12 (0), 6. Alexander Slafkovsky (SVK) 102,15 (6), … 8. Franz Anton (GER/Leipzig) 103,07 (0), im Halbfinale ausgeschieden: 14. Nico Bettge (GER/Leipzig) 105,15 (2). Team-Wettbewerb: 1. Slowakei (Martikan, Slafkovsky, Benus) 115,03 (6), 2. Tschechische Republik (Jane, Jezek, Rak) 117,70 (2), 3. Großbritannien (Florence, Westley, Burgess) 119,24 (4), … 6. Deutschland (Tasiadis, Anton, Bettge) 122,38 (4).
Damen, Canadier-Einer: 1. Kimberley Woods (GBR) 123,13 (4), 2. Mallory Franklin (GBR) 125,85 (4), 3. Nuria Vilarrubla (ESP) 127,89 (4), 4. Julia Schmid (AUT) 128,13 (4), 5. Viktoria Wolffhardt (AUT) 128,88 (2), 6. Eilidh Gibson (GBR) 131,43 (6), … 8. Kira Kubbe (GER/Luhdorf-Roydorf) 137,02 (4), im Halbfinale ausgeschieden: 12. Andrea Herzog (GER/Meißen) 145,60 (14). Team-Wettbewerb: 1. Spanien (Vilarrubla, Olazabal, van der Knijff) 158,72 (16), 2. Tschechische Republik (Hoskova, Jancova, Fiserova) 160,41 (10), 3. Großbritannien (Woods, Franklin, Gibson) 161,19 (16), 4. Deutschland (Herzog, Kubbe, Stöcklin) 163,91 (8).
Weiterer Zeitplan
Sonntag, 31. Mai 2015
09:05 Uhr Halbfinale Kajak-Einer Damen
10:03 Uhr Halbfinale Canadier-Zweier Herren
12:06 Uhr Finale Kajak-Einer Damen
12:42 Uhr Finale Canadier-Zweier Herren
14:34 Uhr Finale Kajak-Einer Damen – Teams
15:16 Uhr Finale Canadier-Zweier Herren – Teams